Innenausbau:Getrödelt wird nicht

Vaterstetten will Schulbaustelle mit Finanzspritze beschleunigen

Nicht nur auf dem Weg in die Schule kann man in Zeitnot geraten, auch beim Bau einer solchen - so wie nun die Gemeinde Vaterstetten. Dort wurden jetzt die Anstrengungen beim Neubau der Grund- und Mittelschule massiv erhöht, um bis Herbst einziehen zu können. Doch trotz hoher Zusatzkosten dürfte dies nicht komplett gelingen.

Das Problem, so erläuterte es nun Ralf Schloemilch vom Bauamt im Gemeinderat, sei die Verzögerung beim Bau der Fassade. Durch einen Rechtsstreit über eine Ausschreibung war ein Vierteljahr lang die Arbeit liegengeblieben. Dies könne man aber beim nun laufenden Innenausbau wieder aufholen - durch mehr Leute auf der Baustelle. Weshalb Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) per Eilentscheidung eine Vereinbarung mit den Trockenbau- und Elektro-Firmen getroffen habe. Diese verstärken ihre Anstrengungen, um schneller fertig zu werden, was allerdings etwa 350 000 Euro kosten wird. Das Geld sei unbedingt nötig gewesen, so Schloemilch, "ansonsten würde die Fertigstellung in Frage gestellt".

Dieses Szenario kann sich die Gemeinde auf gar keinen Fall leisten, aus mehreren Gründen. Zum einen ist das alte Schulhaus im Herbst nicht mehr verfügbar, es wurden bereits Verträge mit der Einrichtung Kinderland getroffen, die dort einen Hort einrichtet. Ohne Neubau muss die Gemeinde kurzfristig andere Optionen finden, etwa Containerklassenzimmer - und das würde richtig teuer. Ebenfalls problematisch wäre eine Verzögerung, weil von Herbst an neue Schulsprengel gelten. Dadurch soll die überfüllte Wendelsteinschule entlastet werden - kann diese im kommenden Jahr keine Kinder in die neue Schule abgeben, steht auch hier eine Containerlösung im Raum.

Ganz fertig wird der - bisher auf rund 40 Millionen Euro taxierte - Neubau indes auch durch die nun verordnete Finanzspritze nicht. Denn schneller gearbeitet wird nur am eigentlichen Schulhaus, beim Nebengebäude mit Turnhalle und Schwimmbad wird es nichts mit einer Eröffnung im September. Zwar hätten für weitere 100 000 Euro zusätzlich auch Halle und Bad schneller ausgebaut werden können, man habe sich aber dagegen entschieden, so Schloemilch. "Alle Kräfte werden auf die Schule konzentriert, wenn die Halle später in Betrieb geht, ist das vertretbar." Ohnehin werden die Schüler wohl nur einige Wochen ohne Hallensport auskommen müssen, bis zu den Herbstferien soll dann alles fertig sein. Bürgermeister Reitsberger zeigte sich optimistisch, dass der Plan aufgeht: "Volle Kraft voraus, und dann werden wir auch fertig bis zum Schulbeginn."

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