In Grafing-Bahnhof:Noch mehr Verspätung

In Grafing-Bahnhof: Mit Holzbrettern ist derzeit der Fahrstuhlschacht am Bahnsteig in Grafing-Bahnhof verriegelt. Das wird wohl noch länger so sein, denn der barrierefreie Umbau der Haltestelle verzögert sich weiter.

Mit Holzbrettern ist derzeit der Fahrstuhlschacht am Bahnsteig in Grafing-Bahnhof verriegelt. Das wird wohl noch länger so sein, denn der barrierefreie Umbau der Haltestelle verzögert sich weiter.

(Foto: Christian Endt)

Barrierefreier Umbau verzögert sich weiter

S-Bahn-Nutzer wird diese Nachricht wohl nicht groß verwundern: Der barrierefreie Umbau des Bahnsteigs in Grafing-Bahnhof verzögert sich erneut, die Fertigstellung ist nun zum Ende des dritten Quartals geplant. Das hat CSU-Landtagsabgeordneter Thomas Huber von der Deutschen Bahn erfahren. Ursprünglich war die Fertigstellung der Umbaumaßnahmen für das zweite Quartal 2019 versprochen worden, die Verspätung beträgt also inzwischen mehr als ein Jahr.

Wie der Grafinger Landtagsabgeordnete nun auf wiederholte Nachfrage erfahren hat, scheitert die lang ersehnte Vollendung bislang am Einbau eines Aufzuges, der aufgrund der Februar-Stürme Sabine und Bianca verschoben werden musste. Wie Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Bayern, auf Hubers Rückfrage nach dem aktuellen Zeithorizont mitteilte, sind für alle Arbeiten im Gleisbereich grundsätzlich Sperrpausen erforderlich, das heißt Zeitabschnitte, in denen ein oder mehrere Gleise für den Zugverkehr komplett gesperrt werden. Da im Schienennetz ganzjährig ein hochfrequentierter, dichter Zugverkehr vorherrsche, seien die möglichen Zeiträume für Sperrpausen äußerst knapp bemessen. Wenn, wie im Fall Grafing, die im Vorfeld geplante Sperrpause durch die Stürme nicht genutzt werden könne, gebe es nicht unverzüglich Ausweichtermine. Vielmehr müsse, so Josel, für die ursprünglich vorgesehenen Arbeiten eine komplett neue Sperr-pause betrieblich geplant und abgestimmt werden. Dadurch ergebe sich auch ein komplett neuer Zeitplan für die betroffenen Arbeiten.

Der Einhub des Aufzugschachtgerüstes kann demnach erst im Juni erfolgen, da Umleiterverkehre, Zugausregelungen sowie weitere Baustellen zwischen Freilassing und Rosenheim erst dann eine neue Sperrpause zulassen. Im Anschluss daran kann der in Einzelteilen gelieferte Aufzug innerhalb des eingehobenen Schachtgerüstes eingebaut werden. Für die jeweiligen Baufirmen, Zulieferer und Monteure vor Ort stellt der wiederholte Versuch zudem insofern eine logistische Herausforderung dar, als dass die Arbeiten in die bereits eingetakteten Arbeitsabläufe wieder neu eingeschoben werden müssen.

Sofern die aktuell angespannte Situation aufgrund des Coronavirus keine weiteren Verzögerungen mit sich bringt, sollten die Bauarbeiten laut Josel schließlich Ende September abgeschlossen sein.

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