Süddeutsche Zeitung

In Ebersberg:Zeitreise auf der Leinwand

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Das "Mittwochskino" zeigt im Herbst 13 sehenswerte Filme

Eine Reise durch Zeit, Künste und Dramen bietet das "Mittwochskino" des Ebersberger Alten Kinos im Herbst: vom Hof der englischen Königin Anne in die patriarchalen Strukturen einer türkisch-kurdischen Familie in Berlin, von van Goghs Wahnsinn im 19. Jahrhundert zu Christos Wahnsinnsprojekt am Lago d'Iseo, aus der US-amerikanischen Jazzwelt der 40er bis 60er in die Musikmetropolen der 80er, aus der Post-Öl-Ära in die Welt ohne Menschheit. Insgesamt sind im "Mittwochskino" bis Weihnachten 13 Filme zu sehen.

Außerdem zeigt die Reihe "Kino spezial" die Dokumentation "Alpgeister". Walter Steffen begibt sich hier in die Mythen- und Sagenwelt der bayerischen Alpen und spürt dem Zwischenreich der Götter, Geister und Dämonen nach, die Leben und Identität vieler Bewohner jahrhundertelang prägten. Der Regisseur kommt zur Vorführung am Samstag, 26. Oktober, für ein Filmgespräch ins Alte Kino.

Das "Mittwochskino" startet mit dem oscarprämierten Historiendrama "The Favourite" am Mittwoch, 18. September, in die Saison. Dieses seziert die allzu menschlichen Triebe hinter der höfischen Fassade. Ein Dorf im Wandel porträtiert die Dokumentation "Worauf warten wir noch?" am Mittwoch, 25. September: Die elsässische Stadt Ungersheim versucht sich an der Rettung des Planeten. Ruhrpott-Romantik verströmt "Der Junge muss an die frische Luft" am Mittwoch, 2. Oktober. Das Biopic zeichnet Hape Kerkelings Werdegang nach. Das Jazz-Label "Blue Note" steht am Mittwoch, 9. Oktober, in "It must schwing!" im Mittelpunkt. Die Dokumentation von Eric Fiedler wird im Rahmen von "EBE-Jazz 19" gezeigt. Wie Vincent van Gogh die Welt wahrgenommen haben mag, lässt Maler Julian Schnabel in "Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit" nachempfinden. Die oscarwürdige Performance von Willem Dafoe ist am Mittwoch, 16. Oktober, zu sehen.

Zwei Jahre begleiteten Nicolas Hubert und Werner Penzel Ende der 80er den britischen Komponisten Fred Frith. Ihr Film "Step across the Border", der Musikgeschichte geschrieben hat, wird am Mittwoch, 23. Oktober, gezeigt. Das Hörspiel dazu, "Cut up the Border", präsentiert der Ebersberger Kunstverein am Samstag, 26. Oktober, um 21 Uhr, in der Alten Brennerei. Fred Frith selbst tritt mit seinem Trio und Lotte Anker am Donnerstag, 31. Oktober, im Alten Kino auf.

"Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein" ist nach Motiven der gleichnamigen Erzählung von André Heller entstanden. Das Drama von Rupert Henning wird am Mittwoch, 30. Oktober, gezeigt. Der bildstarke Western "Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu" steht am Mittwoch, 6. November, auf dem Programm. Der Thriller zeigt, wie ein kolumbianischer Clan mit Kokain eine Gewaltspirale entfesselt. Am Mittwoch, 13. November, lässt "In my Room" die ganze Menschheit verschwinden. Das Drama von Ulrich Köhler ist ein Gedankenspiel über Möglichkeiten und Grenzen persönlicher Freiheit. Auf einer wahren Geschichte basiert das Drama "Nur eine Frau" am Mittwoch, 20. November: Sherry Hormann erzählt die Geschichte eines Ehrenmordes in Berlin. "Christo - Walking on Water" am Mittwoch, 27. November, zeigt die Realisierung der "Floating Pers" am Lago d'Iseo. Dokumentarfilmer Andrey Paounov begleitete den Entstehungsprozess. Am Mittwoch, 4. Dezember, ist der starbesetzte Western "The Sisters Brothers" zu sehen. Darin zweifeln zwei Brüder an ihrer Profession - sie sind Auftragskiller. Das "Mittwochskino" beschließt die Saison am Mittwoch, 11. Dezember, mit einem Kurzfilmabend.

Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr, Einlass ist jeweils um 19 Uhr. Nur das "Kino spezial" am 26. Oktober beginnt erst um 20.30 Uhr, dann sind Haus und Küche von 19.30 Uhr an geöffnet. Plätze für das "Mittwochskino" können unter www.kultur-in-ebersberg.de oder telefonisch unter (08092) 255 92 05 sowie in der Vorverkaufsstelle im Foyer des Alten Speichers reserviert werden. Diese beendet ihre Sommerpause am Montag, 9. September. Geöffnet ist wie immer Montag bis Donnerstag von zehn bis 13 Uhr sowie donnerstags von 18 bis 20 Uhr.

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SZ vom 04.09.2019 / sz
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