Hohenlinden:Training mit Blaulicht

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Verschiedene Szenarien werden simuliert, unter anderem müssen die jungen Feuerwehrleute ein brennendes Feld löschen. (Foto: Renate Schmidt)

Groß angelegte Übung für den Feuerwehrnachwuchs

Wer am Samstag, 23. September, auf den Straßen in Hohenlinden und Umgebung unterwegs ist, sollte vorgewarnt sein: Vormittags werden 40 Einsatzwagen der Feuerwehr mit Blaulicht und Sondersignal ausrücken. Grund ist die Jugendübung der Feuerwehr, zu der 250 Jugendliche mit ihren Betreuern aus dem Landkreis Ebersberg erwartet werden.

Um 8.45 Uhr treffen sich die jungen Feuerwehrleute am Feuerwehrhaus in Hohenlinden. Nach der Begrüßung im Wendlandhaus müssen die Nachwuchs-Retter einen Wissenstest absolvieren. Dieser wird alljährlich vom Innenministerium gestellt. Heuer wird vor allem Basiswissen abgefragt, so Mathias Weigl von der Kreisbrandinspektion Ebersberg: Was sind meine Rechte und Pflichten als Feuerwehrmann oder -frau? Wie sieht meine ordnungsgemäße Dienstkleidung aus?

Um 10.15 Uhr beginnt dann der praktische Teil des Aktionstages: Acht Einsatzorte in und um Hohenlinden werden von den Feuerwehrwagen angefahren. Dort sollen die Jugendlichen dann ihr Können unter Beweis stellen. Eine Station befindet sich beispielsweise in Altmühlhausen bei der Firma Robert Katterloher. Die Anfahrt dorthin erfolgt über die Erdinger Straße. Das Unfallszenario: ein Unfall mit einer Baumaschine. Eine Person ist eingeklemmt, eine weitere steht unter Schock. Wie reagieren? Eine weitere Aufgabe wartet in Stockach/ Kreith. Dort wird der Brand eines Stoppelfelds simuliert; die jungen Feuerwehrleute sollen ihn via Wasserentnahme aus dem Unterflurhydranten löschen. Im Heizhaus der Grundschule in der Pfarrer-Andrä-Straße soll eine in einem Hackschnitzelbunker verschüttete Person gerettet werden. Außerdem wird ein Brand in einer Lagerhalle bei der Hohenlindener Sauschütt inszeniert; die Herausforderung hierbei ist, das Feuer unter anderem mit Wasser aus dem Löschteich zu stoppen.

Bei den Personen, die zur Übung gerettet werden müssen, handelt es sich um Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes, die bereits Erfahrung in Sachen realistischer Unfalldarstellung haben. "Sie sind auch realistisch geschminkt", sagt Kreis-Jugendfeuerwehrwart Weigl. Außerdem beobachten Ausbilder die Aktionen und geben den Jugendlichen im Anschluss daran Feedback: Was ist gut gelaufen? Wo hakt es noch an der Kommunikation? Hauptziel des ganzen Manövers sei es, so Weigl, dass die Jugendlichen auch einmal über ihren Tellerrand schauen. "Es ist wichtig, dass man auch mal mit anderen Leuten übt", findet er. Daher sei der Aktionstag auch gemeindeübergreifend angelegt. Außerdem wolle man mit dem Einsatz der Öffentlichkeit darstellen, was die Freiwillige Feuerwehr zu bieten hat.

Nach den Rettungsübungen schließlich ist für die Jugendlichen und ihre Betreuer ein gemeinsames Mittagessen im Wendlandhaus angesetzt, dem ein vergleichsweise entspanntes Nachmittagsprogramm folgt: Geplant ist der Auftritt eines Zauberers, dann sollen die Abzeichen verliehen werden. Der Kreisjugendfeuerwehrtag findet im Rahmen der Bayerischen Brandschutzwoche statt, die am 16. September durch Innenminister Joachim Herrmann in Altötting eröffnet wurde. Dieses Jahr steht die Aktionswoche unter dem Motto "Begegnen - Bewegen - Bewirken".

© SZ vom 22.09.2017 / fla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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