Die Bürgerlichen haben im Hohenlindener Gemeinderat ihren Fraktionsstatus verloren, sie sind mit ihren zwei Mitgliedern nun nur noch eine Gruppierung, wie Barbara Hartl, die Geschäftsleiterin der Gemeindeverwaltung, am Montag im Gemeinderat mitteilte. Das ist die Folge des Fraktionsaustritts der früheren Bürgermeisterkandidatin und Gemeinderätin Johanna Seitz. Sie hatte erklärt, dass ihr eine Zusammenarbeit mit ihrem Fraktionskollegen Josef Neumeier aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich sei, und will nun zunächst als Einzelkämpferin im Gemeinderat weiter arbeiten. Josef Neumeier, der Erfahrenste im bisherigen Dreier-Team der Bürgerlichen und einer der härtesten Kritiker des Bürgermeisters Ludwig Maurer (ÜWH) im Gemeinderat, hat von Seitz den wichtigen Sitz im Haupt- und Finanzausschuss übernommen.
Neumeier hatte nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 2014 Seitz, die als Bürgermeisterkandidatin einen Achtungserfolg erzielt hatte, den Vortritt gelassen. Seitz und Theo Falterer, ein weiterer Gemeinderats-Neuling in den Reihen der Bürgerlichen, erhielten die Sitze im Haupt- und Finanzausschuss und im Bauausschuss. Neumeier selbst verkündete damals, er wolle sich stärker im Hintergrund halten. Damit ist es nun offensichtlich wieder vorbei - als Sprecher war Neumeier sowieso schon vor dem Austritt von Seitz aufgetreten und hatte damit in der Außenwirkung meist den Ton angegeben.
Dass es als Einzelkämpferin ohne eine Fraktion im Rücken wohl nicht ganz einfach im Gemeinderat wird, davon bekam Johanna Seitz bei der Sitzung am Montag bereits einen Vorgeschmack: Als sie beantragte, vor der Vergabe der Erdbauarbeiten für die Seniorenresidenz auf der Abtwiese zunächst ein Finanzierungskonzept zu beraten, fand sich kein anderer Gemeinderat, der sie in dieser Forderung unterstützte.