In Hohenlinden reichen die Kinderbetreuungsplätze nicht aus, ein Neubau ist längst in Planung. Bisher ist allerdings noch keine Entscheidung darüber gefallen, wo die neue Einrichtung entstehen soll. In Frage kommt hierfür nun ein Grundstück der katholischen Kirche in der Nähe von Grundschule, Rathaus und dem neuen Pfarrheim, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zu erfahren war. Es gab dazu bereits Gespräche zwischen Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH), Vertretern der Kirche und Planern. Ein Grundstückstausch sei denkbar, hieß es dazu.
Bei der Sitzung sagte Maurer, dass durch neue Baugebiete und Nachverdichtung der Bedarf bei der Kinderbetreuung ständig steige. Vorhandene Kapazitäten reichten langfristig nicht mehr aus. "Es schaut aber ganz gut aus", sagte der Gemeindechef nach den ersten Besprechungen zur neuen Betreuungseinrichtung.
Allerdings ist ein Aspekt des möglichen Grundstücks nach Einschätzung der Beteiligten nicht ideal: Die Zufahrt sei bisher ein Nadelöhr. Auf Begegnungsverkehr sei die Zuwegung derzeit noch nicht ausgerichtet, räumte Beatrice Huber von der Gemeindeverwaltung ein. Die Bauamtsleiterin erläuterte aber, dass die Zufahrts- und Stellplatzproblematik gelöst werden könne. Dritter Bürgermeister Johannes Rumpfinger (Grüne) beurteilte den potenziellen Standort für den Neubau positiv, sofern eine Lösung für die Parksituation gefunden werden könne. Mechtild Maurer (ÜWH) sprach eine mögliche Einbahn-Regelung an und forderte, Parkplätze müssten in der Nähe des Neubaus entstehen - auch wenn es nicht weit entfernt am Rathaus zusätzliche Parkplätze gebe. Diese würden wahrscheinlich von den Eltern nicht angenommen. Die Erfahrung zeige, dass Eltern ihre Kinder auf dem Weg zur Kinderbetreuung "bis vor die Haustüre fahren wollen".
Josef Neumeier (Bürgerliche) beurteilte den potenziellen Standort im Pfarrgarten als eher ungünstig. Er regte als Alternative an, stattdessen im etwa 2000 Quadratmeter großen Garten des gut erschlossenen bestehenden Kindergartens einen Neubau zu prüfen. Den von Maurer favorisierten Standort beim Pfarrhaus fand Neumeier für ein Kinderhaus nicht ideal. Der Kirchengrund und Pfarrgarten würde in einigen Jahren eventuell für die Erweiterung des Friedhofs benötigt. Die Erschließung an diesem Standort wäre zudem für das zwei bis drei Millionen Euro teure Bauwerk teurer als an Alternativstandorten. Neumeier regte einen Ortstermin an, damit sich die Gemeinderatsmitglieder ein besseres Bild von den Standorten machen könnten.
Martin Huber (Bürgerliche) wollte wissen, ob die Nähe zur Lackieranlage einer Autowerkstatt für die Kinderbetreuung dort akzeptabel wäre. Maurer entgegnete, dass ihm keine negativen Auswirkungen des Lackierbetriebs auf die Umgebung bekannt seien. Bauamtsleiterin Huber fügte an, dass noch genauer geprüft werde, ob das Grundstück wie gewünscht bebaubar wäre. Erst dann sollen sich die Gemeinderatsmitglieder nochmals konkreter mit dem Projekt und den möglichen Standortalternativen befassen.