SZ-Serie: Abgedreht - Filmkulissen rund um München: Vom Rastplatz zur Kultstätte

Seit einigen Monaten schon hat das Bistro "Rathaus B12" neben der Bundesstraße geschlossen.

(Foto: Christian Endt)

Über Jahre hinweg hat Regisseur Christian Lerch die Raststätte an der Bundesstraße B 12 bei Hohenlinden besucht. Entstanden ist eine Dokumentation über einen Ort, der unterschiedlichste Menschen zusammenbringt. Das ist auch heute noch so, obwohl sich einiges verändert hat - und eine zentrale Person fehlt.

Der Parkplatz ist leer. Lastwagen und deren Fahrer, die Rast machen, sucht man vergeblich. Dort, wo im Film hinter der Glasfront Umrisse von Menschen zu erkennen sind, Gäste davor stehen und rauchen, die Türe auf und zu geht - dort ist heute nicht viel zu erkennen. Duster sieht es aus. Die Holzbank vor den Fenstern hat wohl lange niemanden mehr auf ihren betagten Latten empfangen, genauso wenig wie der Stehtisch mit einem "Coca Cola"-Schriftzug längs auf dem roten Tischbein. An einigen Stellen beginnt das Rot, sich den Strapazen der Witterung zu ergeben. Das "Rasthaus B12" an der namensgleichen Bundestraße bei Hohenlinden im Landkreis Ebersberg hat geschlossen. Das ist also aus dem Ort geworden, der 2018 durch den Dokumentarfilm "B12 - Gestorben wird im nächsten Leben" von Regisseur Christian Lerch einem überregionalen Publikum bekannt wurde: Ein verlassenes Häusl am Rande eines verlassenen Parkplatzes neben der B 12? Der Eindruck trügt - wenngleich sich einiges verändert hat.