Haushalt Vaterstetten:Gute erste Halbzeit

Die Gemeindefinanzen entwickeln sich positiv - mit einer Ausnahme

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die Steuereinnahmen der Großgemeinde sind heuer so gut, wie selten zuvor. Das geht aus dem nun vorgestellten Zwischenbericht zum Haushalt 2019 hervor. Demnach könne man fast zwei Millionen Euro mehr verbuchen, als zu Jahresbeginn geplant. In der Gesamtbilanz ist man allerdings trotzdem etwa zwei Millionen im Minus gegenüber der Planung.

Grund ist das gescheiterte Grundstücksgeschäft in Parsdorf. Dort wollte sich die Gemeinde zu einem Drittel an der Entwicklungsgesellschaft des neuen Gewerbegebietes beteiligen. Mit zwölf Millionen Euro hoffte man sich in das Tauschgeschäft zwischen dem Grundstücksinvestor VGP und dem Freistaat Bayern einzukaufen, beim Wiederverkauf an ansiedlungswillige Gewerbebetriebe hoffte man auf Erlöse von 16 Millionen Euro. Der Freistaat verlangte allerdings zusätzlich zum Grundstück einen deutlich höheren finanziellen Ausgleich, al geplant, den Deal machten er und VGP am Ende unter sich aus, die Gemeinde stieg aus dem Geschäft aus.

Erfreulicher entwickelten sich die übrigen Einnahmen. Zu Jahresbeginn hatte die Kämmerei noch mit 9,5 Millionen Euro Gewerbesteuer kalkuliert, in etwa dem Ergebnis des Vorjahres, aber unter den Gewerbesteuereinnahmen 2015 und 2016, da waren es 9,58 und 9,61 Millionen gewesen. Besonders schlecht fiel das Ergebnis im vorvergangenen Jahr mit 8,1 Millionen Euro aus. Dieses Jahr könnten es dagegen elf Millionen werden, also 1,5 mehr, als geplant. Bei immerhin 400 000 Euro über Plan könnte der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer heuer liegen, erwartet wird ein Jahresergebnis von 21,65 Millionen. Dies wäre 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr und ebenfalls Rekord, der bisherige stammt aus dem Jahr 2017, da waren es 20,8 Millionen Euro. Die Umsatzsteuerbeteiligung könnte bei 1,15 Millionen Euro liegen, ein Plus von 50 000. Etwa 40 000 Euro mehr als geplant und damit vier Millionen werden aus der Grundsteuer B, jene für Wohn- und Gewerbeimmobilien, erwartet, die Grundsteuer A für Land- und Forstwirtschaft liegt bei 73 000 Euro, 3000 mehr als im Plan.

Gute Neuigkeiten gibt es auch bei den Ausgaben, so sollen die Personalkosten zwischen 150 000 und 200 000 Euro unter den im Haushalt veranschlagten 9,8 Millionen liegen. Minderausgaben in ähnlicher Höhe erwartet die Kämmerei auch beim Gebäudeunterhalt, 1,25 Millionen Euro sind eingeplant, knapp über eine Million dürften die Ausgaben bis Jahresende betragen. Aufgrund der guten Lage mussten auch keine sogenannten Kassenkredite - kurzfristige Schulden um die Liquidität zu sichern - gemacht werden. Ein Volumen von drei Millionen Euro hatte der Gemeinderat hierfür genehmigt, aufgenommen wurde bisher nichts.

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