Süddeutsche Zeitung

Haus in Zorneding:Bitte warten!

Bruchbude steht im Weg

Manchmal löst sich ein Problem ganz von alleine, darauf hoffen wohl die Besitzer eines denkmalgeschützten Bauernhauses im Westen Zornedings. Dieses stammt aus dem Jahr 1830, steht aber schon lange leer und verfällt zusehens. Denn seit gut 15 Jahren streiten Eigentümer und Denkmalschutzbehörde um den richtigen Umgang mit dem alten Haus. Die Denkmalschützer fordern den Erhalt, die Eigentümer würden es gerne abreißen - und hoffen offenbar, dass die Schwerkraft ihnen die Arbeit abnimmt. Im Sommer scheint es dann soweit zu sein: wegen der Gefahr, dass Verkehrsteilnehmer von herunterfallenden Dachziegeln und Steinen getroffen werden könnten, wird die westliche Ortsausfahrt der Münchner Straße vor der Ruine halbseitig gesperrt. Bis zum Herbst bleibt das so, was die Zornedinger nicht unbedingt freut - dafür aber ihrem Ort ins Fernsehen bringt: die bröckelnde Ruine hat einen Auftritt in der BR-Sendung quer. Ansonsten passiert nicht viel, denn zwar kann das Denkmalamt den Eigentümern den Abriss des Hauses verbieten, sie aber nicht zum Renovieren zwingen. Aber immerhin scheint die Gefahr durch bröselndes Gestein nach einigen Monaten wieder gebannt, vielleicht sind die gefährlichen Ziegel mittlerweile auch schon alle von selbst heruntergefallen. Die Straße ist jedenfalls wieder zweispurig benutzbar - die Zukunft der Ruine am Straßenrand jedoch ist genauso ungewiss, wie seit 15 Jahren. ahor/wkb

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Quelle:
SZ vom 29.12.2018
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