Schulprojekt:Auszeichnung für junge Kelten-Forscher

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Stolze Preisträger: Eine kleine Delegation der Partnerschulen aus Kirchseeon und Steinhöring nahm die Auszeichnung im Maximilianeum entgegen. (Foto: privat)

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kirchseeon und der Korbinianschule Steinhöring tauchen gemeinsam in die bayerische Geschichte ein – und bekommen dafür einen Sonderpreis beim Wettbewerb „Erinnerungszeichen“ des bayerischen Kultusministeriums.

Von Romy Hölzel, Kirchseeon/Steinhöring

Sie haben ein Keltendorf besucht, die Hügelgräber im Ebersberger Forst bestaunt, sogar ein eigenes kleines Hügelgrab nach historischen Vorbildern gebaut – und auch noch keltisch gekocht. Gerade Letzteres habe den Schülerinnen und Schülern viel Spaß gemacht, erzählt Christine Mirwald. Die Pädagogin ist Leiterin der Partnerklasse der Korbinianschule Steinhöring am Gymnasium in Kirchseeon. Gleich nach den Weihnachtsferien sind Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Kirchseeon sowie ihre Partnerinnen und Partner der Steinhöringer Korbinianschule gemeinsam in die Welt der Kelten eingetaucht. Ihre Erkenntnisse und Erfahrungen haben sie in einer Dokumentation zusammengefasst – und damit jetzt auch eine Jury überzeugt. Die Wahlfachgruppe „Gemeinsam mit der Partnerklasse“ wurde mit einem Sonderpreis im Wettbewerb „Erinnerungszeichen“ des bayerischen Kultusministeriums ausgezeichnet.

Thema war – passend zur Europawahl in diesem Jahr – „Europa in Bayern – Bayern in Europa“. Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten – darunter eben jene 17 Fünft-, Sechst- und Siebtklässler aus Kirchseeon und Steinhöring – haben in 61 Projekten ihre Heimatregion erforscht und sich genauer mit der Frage beschäftigt, wie Europa Bayerns Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft geprägt und wie im Gegenzug Bayern seine europäischen Nachbarn beeinflusst hat.

Das Besondere am Kelten-Projekt ist die schulübergreifende Zusammenarbeit, die an den Schulen in Kirchseeon und Steinhöring seit der Eröffnung des Gymnasiums im Jahr 2008 gepflegt wird. Schülerinnen und Schüler der Korbinianschule Steinhöring, einer Schule für Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf, verbringen einen Tag in der Woche im Gymnasium Kirchseeon und nehmen dort am schulischen Leben teil. Im Wahlfach „Gemeinsam mit der Partnerklasse“ gibt es zudem Raum für gemeinsame Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler beider Schularten – wie eben jetzt die Keltenforschung.

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Lehrerin Christine Mirwald hat gemeinsam mit ihren Kolleginnen Carolin Neumann und Annemarie Niedermeier an dem Projekt gearbeitet. Für die Kinder im Wahlfach „Gemeinsam“ stand schnell fest, dass die Welt der Kelten sie besonders interessiert – und natürlich die Spuren, die sie im Ebersberger Raum hinterlassen haben. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich demokratisch für das Thema der Kelten entschieden“, berichtet Mirwald.

Die Schülerinnen und Schüler durften bei dem Projekt aktiv mit anpacken:. Zusammen haben sie ein Hügelgrab nachgebaut. (Foto: privat)

Die Jugendlichen der beiden Schularten hatten nach Angaben der Lehrerin Spaß an der Zusammenarbeit für das Projekt. Auch wenn es durchaus einige Herausforderungen mit sich gebracht habe: Teilweise sei die Erarbeitung des Themas wohl schwieriger für die Schüler der Korbinianschule gewesen. „Diese Zeitspanne von 4000 Jahren war sehr schwierig zu vermitteln“, erklärt Mirwald. Trotz allem habe die Kinder nie der Mut oder die Motivation verlassen. „Alle Kinder haben sich aktiv engagiert und mitgemacht“, erzählt Mirwald. Und letztlich habe sich das auch ausgezahlt.

Mitte Juli war es dann so weit: Martin Wunsch, Amtschef des bayerischen Kultusministeriums, überreichte zusammen mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner die Landes- und Sonderpreise. Ein Sonderpreis ging dabei an die zwei Bildungseinrichtungen in Kirchseeon und Steinhöring. Eine kleine Delegation aus sieben Schülerinnen und Schülern und drei Lehrkräften nahm den Preis – einen Gutschein für eine Übernachtung in einer Jugendherberge – im Münchner Maximilianeum entgegen. Für sie und alle anderen Gewinnerinnen und Gewinner gab es ein großes Lob der Landtagspräsidentin: „Ihr, die Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern, habt vor Eurer Haustür die Geschichte Bayerns erkundet, die Dinge ergründet und seid zu einem eigenen Schluss gekommen – das bereichert ungemein und das ist für unsere Demokratie so wichtig: Ich danke Euch, dass Ihr auch zurückschaut, um zu wissen, wie wir vorwärtskommen!“

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