Gute Wirtschaftsentwicklung:Langsam und moderat

Keine neuen Kredite, wachsende Kaufkraft: Steinhöring geht es gut

Von Franziska Langhammer, Steinhöring

Was passiert mit unserem Geld? Was kommt von unseren Steuern im Landkreis an, und wo? Fragen wie diese werden einmal im Jahr beim Rechenschaftsbericht beantwortet, den der Bürgermeister vor allen interessierten Gemeindemitgliedern ablegt. Das Fazit von Steinhörings Bürgermeister Alois Hofstetter (CSU), als er die Zahlen aus dem Jahr 2016 im Dorfgemeinschaftshaus Tulling vorstellt: Die gute Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wirkt sich auch positiv auf die Gemeinden aus. So stiegen im vorigen Jahr die Einnahmen von Steinhöring, und es konnte abermals eine ansehnliche Rücklage gebildet werden. Alle Investitionen wurden ohne Darlehensaufnahme finanziert. Gleichzeitig stiegen die Grundstückspreise und Hauskosten etwas.

Im Vergleich zum Vorjahr ist 2016 der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer auf rund 2,45 Millionen Euro angestiegen, an der Umsatzsteuer auf rund 120 000 Euro. Das ließe Rückschlüsse zu auf den Anstieg einer gut verdienenden Mittelschicht, so Hofstetter. Gleichzeitig sank der Anteil an Einnahmen durch die Gewerbesteuer im Vergleich zum Jahr 2015 auf rund 660 000 Euro. Zu den größten Posten bei den Ausgaben zählt die Kreisumlage, die sich 2016 auf 1,7 Millionen Euro beläuft. An Personalausgaben hat die Gemeinde Steinhöring 1,1 Millionen Euro zu verbuchen. An Rücklagen sind etwa 1,9 Millionen Euro vorzuweisen. Die Schulden konnten wieder etwas getilgt werden und betragen nun 366,59 Euro pro Kopf. In Sachen Steuerkraft landet Steinhöring damit auf Platz 16 der insgesamt 21 Gemeinden im Landkreis; die Liste wird angeführt von Oberpframmern.

Steinhöring wächst langsam und moderat; so lassen sich die Bautätigkeiten in der Gemeinde zusammen fassen. Die Planung zur Neugestaltung des Platzes zwischen Kirche und Schule sowie der Wegeverbindung zum Rathaus wurde vorangetrieben, sodass die Arbeiten in diesem Jahr ausgeschrieben und beauftragt werden konnten. Die Gemeinde konnte neuen Baugrund in Tulling kaufen; momentan muss noch ein Kriterienkatalog zu dessen Nutzung entworfen werden. Der Bedarf in Sachen Kinderbetreuung steigt stetig, momentan kann er in Steinhöring jedoch zu hundert Prozent gedeckt werden. So wurde etwa für die Mittagsbetreuung von 23 Kindern ein Raum im Kellergeschoss der Schule neu eingerichtet. Insgesamt gibt es rund 200 Plätze in Hort, Krippen und Kindergärten. Dieses Jahr wird Steinhöring an Gewerbesteuer voraussichtlich rund 800 000 Euro einnehmen, an Einkommensteuer rund 2,5 Millionen Euro, also etwas mehr als im Vorjahr. Geplante und schon getätigte Investitionen sind etwa ein neues Feuerwehrauto, die Erneuerung des Dachs auf dem Kinderhaus und der Einbau von Schallschutz an der Schule. Außerdem gibt es seit dem Frühjahr auf dem Gemeindefriedhof Urnengräber für Baumbestattung.

Als weitere größere Ausgabe ist der Bau einer Querungshilfe an der B304 geplant; der Landkreis beteiligt sich daran mit 60 000 Euro. Ein Bürger beschwert sich hierzu, dass es keinen Zebrastreifen gibt und somit die Autos immer noch Vorfahrt haben. Ein Thema, das die Bürger in den kommenden Monaten beschäftigten wird, ist der Breitbandausbau in noch nicht erschlossenen Gebieten wie Etzenberg und Schützen. Momentan verhandelt die Gemeinde noch mit der Firma Amplus; im Frühjahr 2018 beginnt wohl für die Verlegung der Glasfaserkabel der Tiefbau in der Region.

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