Grundschule Ebersberg:Nachsitzen bei der Parkplatzsuche

Auch Lokalaugenschein des Technischen Ausschusses bringt keine Lösung

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die letzten Tage vor Ferienbeginn sind traditionell die Zeit der Schulausflüge. Auch im Ebersberger Technischen Ausschuss stand nun, zwei Tage vor dem Pfingstwochenende, ein Schulausflug auf dem Programm - die Stadträte unternahmen einen Ausflug zur örtlichen Grundschule. Eigentlich sollte dabei die Frage geklärt werden, wie viele Parkplätze für die Schule entstehen können - und wo. Hintergrund ist der anstehende Neubau der Turnhalle und die Umgestaltung des Pausenhofes, weswegen dort künftig keine Autos mehr parken können. Nach ein wenig Bewegung an der frischen Luft einigte man sich dann darauf, in der nächsten Stadtratssitzung eine Einigung herbeizuführen.

Die Kontroverse dreht sich genau genommen um ganze drei Stellplätze entlang der Floßmannstraße. Diese würden zusätzlich entstehen, wenn man einige Parkplätze nicht parallel, sondern im rechten Winkel zur Straße anordnet. In der vergangenen Sitzung des Ausschusses Mitte Mai fiel diese Option allerdings mit knappester Mehrheit durch - genau wie die Variante mit den Parkplätzen entlang der Straße. Grund ist, dass der Ausschuss einschließlich Bürgermeister zehn stimmberechtigte Mitglieder hat, jeweils fünf waren für eine der beiden möglichen Lösungen.

Um dieses Patt aufzulösen, begab sich der Ausschuss - begleitet von einigen anderen Stadträten sowie Anwohnern - zum Ort des hoffentlich baldigen Geschehens. Dort erläuterte Christian Stalla vom Ebersberger Bauamt noch einmal die Sachlage. Würde man alle Parkplätze entlang der Floßmannstraße anordnen, entstünden zwei mal vier Stellplätze, also insgesamt acht. Könnte man allerdings in einer der Parkbuchten die Autos im rechten Winkel zur Straße abstellen, käme man auf vier plus sieben Plätze, also elf.

Was immer noch weniger sei, als nötig, warb Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) für diese Variante. Denn bei einem Rundgang über den Pausenhof zur Mittagszeit habe er dort insgesamt 18 abgestellte Autos gezählt. Die auch alle zum Schulpersonal gehörten, wie der Bürgermeister auf die Nachfrage von Elisabeth Platzer (SPD) sagte, darunter seien neben Lehrern auch Mitarbeiter der Mittagsbetreuung.

Den Bedarf wollte Hans Mühlfenzl (SPD) nicht verneinen, er sprach sich aber wie schon in der vorigen Sitzung dafür aus, die Parkplätze dort zu lassen, wo sie schon sind: im Pausenhof. Dessen westlicher Teil "nutzt den Schülern eh nichts", sah Mühlfenzl sich nach einem Rundgang bestätigt, schließlich bestehe der Bereich nur aus Beton. Zudem sei der Pausenhof auch nach dem Bau der größeren Sporthalle mehr als ausreichend, stimmte Philipp Goldner (Grüne) zu. Und Parkplätze auf dem Hof seien sicherer, als wenn die Schüler wegen der rechtwinkligen Anordnung entlang der Straße auf dem schmalen Gehsteig "zwischen Autos und Schulmauer durchdrängeln müssen".

Auf keinen Fall Autos im Hof will dagegen Schulleiter Alexander Bär, "dagegen wehre ich mich mit allen Mitteln". Immerhin müssten sich etwa 200 Schüler auf dem Pausenhof bewegen können. Unterstützung gab es vom Bürgermeister, in seiner Zeit als Schulleiter "war es auch immer ein Anliegen, dass man die Autos aus dem Schulhof rausbringt". Vielleicht sollte man die Parkplätze einfach in der Umgebung einrichten, schlug Platzer vor, etwa in der Schlesischen Straße. Goldner brachte einen Vorschlag des abwesenden FW-Stadtrates Gerd Otter ein, man solle für die Schulmitarbeiter Anlieger-Parkausweise ausgeben. Was einem anwesenden Anlieger wiederum wenig gefiel, dies ginge zulasten der Besucherparkplätze der Bewohner.

Abgestimmt wurde auch noch einmal - mit dem bekannten Ergebnis: Je fünf Stadträte hätten gerne die Senkrecht- und die Längsparkplätze. Dies sei eine "nur halb-gute Lehrstunde in Demokratie", kommentierte Goldner das Ergebnis. Er schlug vor, über die gesammelten Vorschläge bei der nächsten Stadtratssitzung abzustimmen. Dies sei eine gute Idee, befand auch Brilmayer, schließlich "sind wir da 25, dann gibt es ein Ergebnis - es darf halt keiner fehlen". Etwa, weil er auf einem Ausflug ist, immerhin ist der Sitzungstermin keine zwei Wochen vor den Sommerferien.

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