Grund- und Mittelschule:Eröffnung in 1600 Tagen

Grund- und Mittelschule: Der Komplex aus zwei neuen Schulen und einer Dreifachturnhalle soll auf dem Grundstück des Jahnsportplatzes untergebracht werden.

Der Komplex aus zwei neuen Schulen und einer Dreifachturnhalle soll auf dem Grundstück des Jahnsportplatzes untergebracht werden.

(Foto: Christian Endt)

In viereinhalb Jahren soll Markt Schwabens neues Schulzentrum fertig sein, 45 Millionen Euro darf das Projekt kosten. Dass Termin und Preisgrenze eingehalten werden, ist jedoch alles andere als garantiert

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Viereinhalb Jahre, etwas mehr als 1600 Tage oder gut 50 000 Schulstunden: Solange soll es noch dauern, bis Markt Schwaben sein bis dato größtes und teuerstes Bauprojekt abgeschlossen hat. In der Gemeinderatssitzung gab Markt Schwabens Bürgermeister Georg Hohmann nun den Termin bekannt, den die Gemeinde offiziell anpeilt. Demnach soll die neue Schule am 1. Juli 2022 eröffnet werden. Wenn dann im September das Schuljahr 2022/23 beginnt, sollen die knapp 1000 Markt Schwabener Grund- und Mittelschüler dort einziehen. 45 Millionen Euro sollen die beiden Schulen samt Dreifachturnhalle, Sportplatz und Einrichtung kosten. Wenn alles läuft, wie geplant.

Dass die Markt Schwabener ihren Termin und den Kostenrahmen einhalten werden, ist - wie immer bei solchen Großprojekten - keineswegs garantiert. In den Vertragsentwürfen ist die Kostengrenze zwar festgelegt. Allerdings mit einem Vorbehalt. "Wenn die Baupreise und die Materialkosten steigen, kann es auch mehr werden", sagte Architekt Johann-Peter Kellerer in der Sitzung, er betreut den Gemeinderat bei allen wichtigen Entscheidungen rund um das Großprojekt. Zum Problem könnte auch die derzeitige Lage in der Baubranche werden. "Derzeit bekommt man bei Ausschreibungen sehr wenige Angebote von Firmen", so Kellerer. Die wenigen Angeboten seien oft überteuert. "Es kann gut sein, dass man bei der Ausschreibung mehrere Runden drehen muss", so Kellerer. Der Grund, warum die Gemeinde sich mehr Zeit einräumt als die üblichen drei Jahre.

Der sieht nach Kellerer so aus: In der Gemeinderatssitzung in fünf Wochen, am 6. März, soll der Gemeinderat den Auftrag an einen der vier Preisträger des Architektenwettbewerbs vergeben, die besten Chancen haben hier die Punktersten, ein Duo aus Dortmund und München. Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) lobte die Arbeit von Architekt Kellerer, kein einziger Wettbewerbsteilnehmer habe Einspruch gegen die Entscheidung erhoben.

Und so geht es in die nächste Runde: Bis Anfang August soll eine detaillierte Kostenschätzung her. Ein Jahr später, im Sommer 2019 soll die Baugenehmigung erteilt sein, bereits im Mai 2019 ist mit Fördergeld aus München zu rechnen. Die Höhe der Förderung ist abhängig von der Finanzkraft einer Kommune. Weil Markt Schwaben in dieser Disziplin bekanntermaßen schwächelt, dürfte es deutlich mehr Geld aus München geben als etwa für Vaterstetten, wo sich der Freistaat im März 2017 mit 4,3 Millionen an den insgesamt rund 41 Millionen Euro für die Grund- und Mittelschule beteiligte. Für Markt Schwaben sind derzeit zehn bis 15 Millionen Euro im Gespräch, wie viel am Ende genau herausspringt, ist noch ungewiss.

In den Plänen Kellerers wäre dann am 14. Februar 2020 Baubeginn. Zwei Jahre später, am 10. Februar 2022, sollen Rohbau und Ausbau fertig sein. Wenn alles glatt läuft, soll die marode Mittelschule zwischen August und November 2022 abgerissen werden. 300 Mittelschüler ziehen dann in das neue Gebäude. Genau wie die 625 Markt Schwabener Grundschüler - nur dass deren altes Gebäude mit dem örtlichen Hallenbad erhalten bleiben soll.

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