Der Ebersberger Thomas von Sarnowski ist nicht mehr Teil des Vorsitzendenduos der bayerischen Grünen. Er musste sich einer Kampfkandidatur der 63-jährigen Gisela Sengl geschlagen geben. Die Landschaftsgärtnerin war zuvor mit 48 Prozent der Stimmen gegen Sarnowskis bisherige Co-Vorsitzende Eva Lettenbauer gescheitert und dann gegen ihn angetreten. Gegen Sarnowski und den Marketingberater Robert Herbst holte sie 51 Prozent der Stimmen, Sarnowski kam mit 47 Prozent auf den zweiten Platz. Der Kulturmanager Ludwig Sporrer hatte seine Kandidatur kurzfristig zurückgezogen und zur Wahl Sengls aufgerufen.
Sengl führt einen Bioladen in Chieming und hatte zuletzt versucht, vor allem die Bevölkerung auf dem Land zu umwerben, wo die Grünen bei der vergangenen Landtagswahl am stärksten verloren hatten. Der 35-jährige Politologe Sarnowski verkörpert ebenso wie Lettenbauer und auch Spitzenkandidatin Katharina Schulze eher die urbane und akademisch geprägte Grünenanhängerschaft. Wie er in einem Interview für diese Zeitung vor einigen Tagen gesagt hatte, sei es den Grünen in Bayern aber auch nicht gelungen, ausreichend auf landespolitische Themen zu setzen.