Grafing:Schwimmender Schmetterling

Florian Kühn ist erst 14 Jahre alt und zählt als Schwimmer zu den Talenten im Landkreis. Er erzielte dieses Jahr bereits beeindruckende Erfolge bei den Süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften

Von Viviane Rückner, Grafing

Bereits als Vierjähriger konnte Florian Kühn seinen ersten Erfolg als Schwimmer verzeichnen - mit seinem Seepferdchenabzeichen. Inzwischen ist er 14 und im Becken pfeilschnell unterwegs. Erst Ende April erreichte er zwei fünfte Plätze sowie insgesamt fünf Platzierungen unter den Top zehn bei den Süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften. Damit hat er sich für die Deutsche Jahrgangsmeisterschaft - jeweils in 100 Meter und 200 Meter Schmetterling und Rücken sowie in 1500 Meter Freistil - qualifiziert und ist für die Talentiade der Süddeutschen Zeitung nominiert.

Das Schwimmen liegt bei den Kühns in der Familie. Florians Vater Markus Kühn ist seit seiner Jugend begeisterter Schwimmer und heute Trainer im Schwimmverein Ebersberg-Grafing, gleichzeitig coacht er seinen Sohn. Seine Mutter Stefanie ist seit einem Jahr Vorstandsvorsitzende, seine Geschwister sind ebenfalls begeisterte Schwimmer. Seit 2008 ist Florian Kühn Mitglied im Verein. "Damals kam ich durch andere Mütter auf den Schwimmverein", erzählt seine Mutter. Dass daraus eine dauerhafte Begeisterung für den Wassersport entstehen würde, hatte keiner erwartet. "Ich habe auch andere Sportarten probiert, wie Basketball und Handball", berichtet der Schüler, "aber Schwimmen hat mir einfach am meisten Spaß gemacht."

Florian Kühn

Im Wasser ist Florian Kühn ganz in seinem Element. Mindestens acht Trainingseinheiten absolviert der 14-jährige Grafinger pro Woche im Becken.

(Foto: privat)

In der dritten Klasse erklärte er seinen Eltern dann, er wolle in die Sportklasse am Isar-Gymnasium in München. "Wie ich damals darauf gekommen bin, weiß ich nicht mehr, vielleicht durch die anderen Sportler bei Schwimmwettbewerben", erzählt der 14-Jährige. Sein Wunsch erfüllte sich schließlich, nachdem seine Eltern sich die Schule genauer angeschaut hatten.

In seiner Klasse haben sich die Schüler auf verschiedene Sportarten festgelegt, es gibt unteranderem Leichtathleten, Turner und eben Schwimmer. Fünfmal pro Woche trainieren sie im Wasser, dazu kommt noch das Krafttraining. Drei- bis fünfmal trainiert Florian zusätzlich, außerhalb der Schulzeiten, mit seinem Vater im Verein. "Alle guten Schwimmer trainieren bis zu zweimal am Tag, es ist ein trainingsintensiver Sport", erzählt seine Mutter. Disziplin gehört auf jeden Fall dazu.

Immerhin - seltener als andere Sportler fallen Schwimmer aufgrund von Verletzungen aus. Doch man müsse seine Grenzen kennen, um eine Überlastung zu vermeiden, denn als Leistungssportler bestehe diese Gefährdung immer, sagt Stefanie Kühn: "Schwimmer sind zwar abgehärtet, aber nicht gegen jegliche Verletzungen geschützt, eine überlastete Schulter oder ähnliches kann also schon mal vorkommen."

Ein bestimmtes Ziel verfolge er nicht, berichtet der junge Sportler. Auch seine Eltern setzten ihn dabei nicht unter Druck. Er solle seinen Sport weiterverfolgen, solange es ihm Spaß mache. Wenn sich irgendwann seine Prioritäten änderten, sei das aber auch völlig in Ordnung, erklärt die Vereinsvorsitzende.

Florian Kühn vom Schwimmverein Grafing-Ebersberg

Florian Kühn erklärte in der dritten Klasse, er wolle in die Sportklasse am Isar-Gymnasium in München.

(Foto: privat)

Doch bisher bringt den 14-Jährigen nichts von seinen Trainingseinheiten ab. "Vor Wettbewerben", erklärt er, "trainieren wir noch härter, nur die Woche davor schrauben wir dann das Training runter, um wirklich fit zu sein, wenn es dann drauf ankommt." Mindestens einmal im Monat nimmt er an einem Wettkampf teil, im Jahr sind es insgesamt 17 bis 18 Wettkämpfe.

In den Wettbewerben starten die Sportler nach Jahrgängen, in der Schule geht das Schwimmtraining allerdings nach Altersklassen. Jedes Schuljahr bekommen die Jugendlichen eine neue Wassereinheit dazu. Florian Kühn besucht derzeit die neunte Klasse, hat aber dadurch, dass er früher eingeschult wurde, erst acht Wassereinheiten. Das Training ist anstrengend und anspruchsvoll, vor dem Schwimmen ist noch Krafttraining angesagt. Freude bereitet ihm der Sport allerdings trotzdem. "Mein Lieblingsschwimmstil ist Schmetterling", erzählt der Schüler.

Leistungsschwimmer zu sein, verlangt einem einiges ab, schon als Kind muss man im Wasser ganz in seinem Element sein. Doch die harte Arbeit zahlt sich aus, schon jetzt zählt der 14-Jährige zu den Talenten im Landkreis und wird von seinen Eltern tatkräftig unterstützt.

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