Die Grafinger Parkscheinautomaten am Marktplatz werden für nicht vom Papier-System auf eine Parkscheiben-Lösung umgestellt, wenn das Auto nur für eine kurze Zeit abgestellt wird - zumindest vorerst. Vorgeschlagen hatte dies FDP-Stadtrat Claus Eimer, der stellvertretende Vorsitzende der CSU/FDP-Fraktion im Grafinger Stadtrat. Die "lästigen Bons" aus Thermopapier würden die Umwelt belasten, hatte er in seinem Antrag argumentiert. Stattdessen sollte die Höchstparkzeit von 30 Minuten für 50 Cent einer 15-Minuten-Gratisregelung weichen. Eimers Kalkül: Durch das übliche Aufrunden der Parkscheibe zur nächsten halben Stunde wäre die Auswirkung auf die Höchstparkzeit gering. Doch die Sache ist komplexer.
Und zwar einer Weise, dass Eimer seinen Antrag noch vor der jüngsten Stadtratssitzung selbst wieder zurückzog. Hintergrund ist das Zahlenwerk, das die Stadtverwaltung zu den Marktplatzparkplätzen bereitgestellt hatte. Zum einen sind die Automaten demnach gekauft und nicht geleast oder gemietet. Folglich sind die laufenden Kosten niedrig. "Dadurch fällt ein überraschend hoher positiver Ertrag selbst in den Kurzparkzonen an - und das, obwohl der errechnete Durchschnittsumsatz pro Parkplatz und Tag hier nur bei etwa zwei Euro liegt", befand Eimer. Das spreche dann doch eher für die Beibehaltung der bisherigen Regelung.
Aus den Augen verlieren solle die Stadt das Thema dennoch nicht. "Schon heute setzen Kommunen auf papierlose Parksysteme per SMS oder Internet. Dies kann auch bereits parallel zu bestehenden Ticketautomaten laufen und so bereits sukzessive die Papierbons reduzieren." Irgendwann werden die Parkautomaten außerdem ihr Lebensende erreichen. Eimer stellte daher ersatzweise den Antrag, dass die Verwaltung alternative Parkabrechnungssysteme recherchiert, die jetzt schon parallel oder später alternativ zu den heutigen Parkscheinautomaten eingesetzt werden könnten. Genau dies soll nun auch passieren.