Grünen-Bezirksrätin:Jetzt also doch

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Nach einem Jahr Pause ist Ottilie Eberl jetzt wieder im Bezirkstag vertreten. (Foto: Christian Endt)

Knapp hatte die Grünen-Politikerin Ottilie Eberl im vergangenen Jahr den Wiedereinzug in den Bezirkstag verpasst. Nun darf sie als Nachrückerin weitermachen.

Interview von Barbara Mooser, Grafing

Ganz knapp hat Ottilie Eberl vor ziemlich genau einem Jahr den Wiedereinzug in den Bezirkstag verpasst, in dem sie seit 2018 vertreten war. Im Landkreis Ebersberg hatte Eberl ein sehr respektables Ergebnis eingefahren, 18,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler hatten ihr die Erststimme gegeben, damit war sie auf dem zweiten Platz hinter Walentina Dahms von der CSU gelandet – dennoch hatte es insgesamt nicht ganz gereicht. Nun aber rückt die 70-jährige Grafingerin, die außerdem im Stadtrat und im Kreistag vertreten ist, doch noch in den Bezirkstag nach. Die Münchner Abgeordnete Susanne Mesan, die aus den Grünen ausgetreten ist und auch ihr Amt als Mitglied im Landesvorstand der Grünen Jugend abgegeben hat, hat ihr Mandat niedergelegt und somit den Weg für Eberl freigemacht.

SZ: Passt es Ihnen denn in die Lebensplanung, dass Sie jetzt doch wieder im Bezirkstag sind?

Ottilie Eberl: In meine Lebensplanung passt das Bezirkstagsmandat schon. Ich habe im Sommer 2023 sehr aktiv Wahlkampf gemacht, um noch einmal gewählt zu werden und meine Arbeit fortsetzen zu können. In der ersten Wahlperiode war leider auch Corona, da konnte ich nicht so viele Aktivitäten anstoßen, vor allem nicht so viele Einrichtungen besuchen, die vom Bezirk finanziert sind. Und die Strukturen im Bezirk zu durchschauen, war als Neuling auch herausfordernd. Auch wenn ich inzwischen 70 Jahre alt bin, hab’ ich viel Lust, in der Politik mitzugestalten. Und trotzdem werde ich mir ausreichend Zeit für meine drei Enkelkinder nehmen.

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Echte Inklusion und Teilhabe liegen Ottilie Eberl von den Grünen besonders am Herzen. Darum will die Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin ihre Expertise weiterhin im "Sozialparlament" einbringen.

Von Michaela Pelz

Haben Sie die Arbeit des Bezirkstags im vergangenen Jahr verfolgt? Wie bewerten Sie die Entwicklung?

Die Arbeit im Bezirk habe ich verfolgt, manche Sitzungen konnten im Livestream beobachtet werden. Einzelne Veranstaltungen des Bezirks und meiner Fraktion habe ich auch live besucht. Der Bezirkstag hat viele Pflichtaufgaben, die Kosten steigen, die Personen, die Unterstützung brauchen, nehmen zu. Es wird im nächsten Jahr schwierig werden, mit dem vorhandenen Geld auszukommen.

Wo werden Sie jetzt mit Ihrer Arbeit ansetzen?

Meine Schwerpunkte werden wie schon in den letzten Jahren bei der Versorgung von Menschen mit Behinderung und Menschen mit psychischen Erkrankungen bleiben.

Die Grünen werden derzeit teils schwer angegriffen – erwarten Sie das auch für ihre Arbeit im Bezirkstag oder ist der Umgang miteinander dort pragmatischer?

Die Angriffe auf die Grünen erleben wir überall. Aber auf der Fachebene wird einigermaßen freundlich miteinander umgegangen. Leider sind im Bezirkstag auch neun AfD-Mitglieder. Ich erlebe die Zusammenarbeit im Kreistag und im Stadtrat mit den anderen demokratischen Parteien überwiegend als respektvoll. Ich bin sehr interessiert an sachlicher und fachlicher Zusammenarbeit.

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