Grafing:Mobilität verbessern

CSU reicht Stadtrats-Antrag für Barrierefreiheit in Grafing ein

Von thorsten rienth, Grafing

Es ist der nächste Versuch, mit der Barrierefreiheit in Grafing ernsthaft voranzukommen: "Physische Barrieren beeinträchtigen die Teilhabe am öffentlichen Leben dauerhaft", schreiben CSU-Fraktionschef Max Graf von Rechberg, Grafings Landtagsabgeordneter Thomas Huber und der CSU-Ortsvorsitzende Sepp Carpus in ihrem aktuellen Stadtratsantrag. Menschen mit Behinderungen, Ältere mit Gehhilfen und Familien mit Kinderwagen seien besonders betroffen - weswegen Grafing ein Aktionsplan aufstellen solle.

Barrierefreiheit sei nicht nur Angelegenheit von Unternehmen wie der Deutschen Bahn im Zugverkehr oder an Bahnhöfen. Sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der jede politische Ebene mitwirken müsse. Die Grafinger CSU-Spitze verweist dabei auf die Zielvorgaben der Staatsregierung. Ihnen zufolge soll der gesamte öffentliche Raum in Bayern bis zum Jahr 2023 barrierefrei sein. "Um das Ziel flächendeckend umzusetzen, ist jede Kommune selbst gefordert, hier tätig zu werden", heißt es in dem Antrag weiter.

Den Aktionsplan solle die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat, der Behindertenbeauftragten sowie einer breiten Öffentlichkeit erstellen. Dieser Teil des Plans dürfte schnell gehen: Grafinger Seniorenvertreter, insbesondere die Senioren Union, benennen die drängendsten Probleme wie nicht abgesenkte oder unebene Gehwege seit Jahren.

Zusätzlich müssten laut CSU-Antrag öffentlich zugängliche Gebäude wie Schulen, Veranstaltungsräume oder Kinderbetreuungseinrichtungen barrierefreie Eingangsbereiche und Sanitärräume erhalten, automatische Türöffnungsanlagen oder Fahrstühle. In Treppenhäusern, in denen ein Lifteinbau nicht mehr möglich ist, müssten doppelte Handläufe angebracht werden. Die Fortbildung von städtischen Beschäftigten soll deren Sensibilität für das Thema stärken. Die Finanzierung der Maßnahmen solle bei der Stadt liegen.

"Wir erwarten, dass das Thema zügig auf die Tagesordnung kommt", stellte CSU-Chef Sepp Carpus gestern klar. Von ungefähr kommt die Mahnung nicht. Erst am Dienstagabend hatte sich die CSU-Fraktion im Stadtrat darüber beklagt, dass Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) einen bereits im Sommer eingereichten CSU-Antrag für ein Grafinger Verkehrskonzept noch immer nicht beraten ließ. Ähnlich lange wird die CSU also dieses Mal kaum warten.

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