Der Grafinger Stadtrat muss in seiner nächsten Sitzung einen neuen Zweiten Bürgermeister wählen. „Meine persönliche Situation ändert sich gravierend und daher verlasse ich Grafing und den Stadtrat“, teilte der bisherige Amtsinhaber Johannes Oswald (Grüne) am Donnerstag mit. „Neben meinem neuen zeitintensiven Job mit vielen Abendterminen als Geschäftsführer des Bayerischen Badminton-Verbands ändert sich auch mein Wohnort.“
Der 33-Jährige gehört dem Stadtrat seit den Kommunalwahlen 2014 an. Er war als damals jüngstes Mitglied in das Gremium gewählt worden. Seit Mai 2020 amtiert er als Zweiter Bürgermeister der Stadt. Bekanntheit erlangte Oswald auch als Manager der ersten Mannschaft bei den Volleyballern des TSV Grafing.

Der Sport im Landkreis Ebersberg:Der Macher des Grafinger Volleyballs
Eine schwere Verletzung vor acht Jahren zerstörte Johannes Oswalds Karriere als Volleyballer. Dem TSV Grafing ist er dennoch treu geblieben. Wie aus dem Spieler ein Zweitliga-Manager wurde.
Über seine Zeit in der Lokalpolitik verliert der Grüne kein schlechtes Wort. „Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen war stets konstruktiv und gut“, versichert er in seiner Erklärung zum Rückzug. „Auch bei unterschiedlichen Ansichten und Meinungen lag der Fokus immer auf der Entwicklung der Stadt Grafing. Das mag manchmal nach außen nicht so wirken, aber aus meiner Sicht haben wir ein harmonisches Gremium mit starker Fürsorge für Grafing.“
Er sei dankbar für viele informative, nette und gute Gespräche im Stadtratskreis und auch unter allen Grafingern. Explizit dankt er auch Bürgermeister Christian Bauer (CSU) „für die Einblicke, das Vertrauen und die Zusammenarbeit“.
Ein Dank, den Bürgermeister Bauer im Gespräch mit der SZ zurückgab. „Mir tut es leid, dass er wegzieht. Aber im Leben verändern sich die Dinge einfach manchmal.“ Es habe nie irgendwelche Probleme, Spannungen oder sonstige politische Vorbehalte zwischen ihnen beiden gegeben. „Er hat sich uneingeschränkt für das Wohl der Stadt eingesetzt und war der beste Vertreter, den man sich vorstellen kann.“
Oswalds Erklärung schließt mit den Worten: „Es war mir eine Ehre. Ich kann nur jeden dazu aufrufen, sich zu engagieren – davon lebt unsere Gesellschaft.“