Wasserschaden im Freibad Grafing:Reparaturen auf Hochtouren

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Obwohl bestes Badewetter herrscht, sind die Becken im Freibad Grafing aktuell leer. Grund ist ein Wasserschaden an der Technik. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Am Wochenende hatte Starkregen den Technikraum lahmgelegt, nun läuft die Instandsetzung. Geht alles gut, soll das Bad noch diese Woche wieder öffnen.

Von Michaela Pelz, Grafing

Sommer, Sonne, Badefreuden – aktuell leider nicht im Freibad Grafing. Wo an warmen Tagen bis zu 2000 Badegäste ihre Bahnen ziehen, und sich gerade in den letzten Wochen vor den Sommerferien jeden Vormittag bis zu 300 Schülerinnen und Schüler im Wasser tummeln, bleiben die Türen seit Samstag zu. Ein Wasserschaden im Technikraum hat die Anlage lahmgelegt.

Schuld war der Starkregen von Freitagnacht, den die Gullys nicht mehr aufnehmen konnten. 160 bis 200 Kubikmeter Wasser, also 160 000 bis 200 000 Liter, seien allein vom Becken in die Kanalisation geströmt. „Da waren die Dachrinne und alles, was von den Straßen rinnt, noch nicht dabei“, berichtet Betriebsleiterin Sandra Friesinger.

Der Schaden an den Motoren und Pumpen ist groß, einige müssen ausgetauscht werden

Weil alles wieder nach oben gedrückt wurde, stand im „Herz des Schwimmbads“ unter dem Aufsichtsraum die komplette Technik anderthalb Meter tief unter Wasser. Betroffen waren fünf Umwälzpumpen, drei Messwasserpumpen, sowie ebensoviele Stellmotoren für die Chlorgas-Vakuumanlage – die alle dank des Hochwassersensors sofort heruntergefahren wurden. Ohne diese Maßnahme wäre womöglich sogar die Elektrik beschädigt worden, die zum Glück noch intakt ist.

Die Pumpen und Motoren allerdings sind kaputt, müssen ausgetauscht werden. Und das dauert. Erstens konnte man am Wochenende noch nichts tun. Zweitens geht es um Maßanfertigungen. Hat die zuständige Firma sie nicht auf Lager, müssen sie bestellt werden. Lieferzeit: zehn bis 14 Wochen.

An dieser Stelle ist das, was zum Saisonauftakt wie eine Katastrophe klang, Glück im Unglück. Denn da war genau dasselbe Problem, ebenfalls nach Starkregen, aufgetreten. Seinerzeit konnte der Austausch zügig vonstattengehen, weil Pumpen und Motoren teilweise vorrätig waren oder schnell ausgebaut, getrocknet und wieder zum Laufen gebracht werden konnten. Da die Versicherung den Schaden übernahm, wurden sofort neue Teile bestellt, die nach Beendigung des diesjährigen Badebetriebs hätten eingebaut werden sollen. Das wird nun vorgezogen.

Nur bei einem Stellmotor gibt es ein Problem. Zum Glück habe die Technikfirma, „die uns unfassbar viel hilft“, eine kreative Idee gehabt. Da in einem anderen Bad, das erst im Oktober eröffnet wird, ein solcher Motor vorhanden sei, fuhr ein Mitarbeiter hin. „Den baut er dort aus und bei uns ein.“

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15 Jahre lang sei nichts passiert und nun gleich zweimal, sagt Friesinger und ergänzt: „Für mich ist das schon schlimm – zumal zwar die meisten unserer Gäste sehr verständnisvoll sind, andere uns aber am Telefon beschimpfen.“ Unter Hochdruck wird an einer baldigen Wiedereröffnung gearbeitet – wenn alles gut geht, noch diese Woche. Die Schulen wird Friesinger dann auf jeden Fall am Vorabend anmailen, für alle anderen Badegäste steht die Information auf der Internetseite der Gemeinde. „Frei“, wie viele glauben, habe das Freibad-Team jetzt jedoch mitnichten. Es sei sogar mehr zu tun als sonst, heißt es am Telefon. Unter anderem werde alles „picobello gereinigt. Danach wird es aussehen, als hätten wir unseren ersten Tag in der Saison.“

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