Eishockey:Showdown in Grafing

Eishockey: Florian Engel traf beim 6:2 am Sonntag beim TEV Miesbach doppelt.

Florian Engel traf beim 6:2 am Sonntag beim TEV Miesbach doppelt.

(Foto: EHC Klostersee)

Nach der Heimpleite in Spiel eins gelingt dem EHC Klostersee in Miesbach das Comeback. An diesem Dienstag entscheidet sich in Grafing, wer sportlich in Liga drei aufsteigt.

Von Korbinian Eisenberger, Grafing

Der Eishockeyklub EHC Klostersee steht vor dem größten Erfolg der vergangenen sieben Jahre. Die Grafinger können im letzten Saisonspiel die Rückkehr in die dritthöchste deutsche Spielklasse schaffen, die Oberliga Süd. 2016 war die erste Mannschaft des EHC nach drohender Insolvenzanmeldung des Vereins aus der Oberliga direkt in die unterste Liga zurück gegangen. Nun fehlt nur ein letzter Sieg zum großen Comeback.

Im Aufstiegsfinale der Regionalliga zwischen der prominentesten Sportmannschaft des Ebersberger Landkreises und dem TEV Miesbach kommt es am Dienstagabend zur Entscheidung in der Best-of-Three-Serie. Spiel eins in Grafing hatten die Miesbacher mit 3:1 für sich entschieden. Am Sonntagabend in Miesbach konnten die Klosterseer ihrerseits einen Auswärtssieg einfahren und die Serie ausgleichen. 6:2 hieß es am Ende für den EHC.

Das Team von Trainer Dominic Quinlan präsentierte sich in Miesbach besser als ihn Spiel eins zwei Tage zuvor. Den ersten Treffer allerdings erzielte der Gegner. Einer der bis dahin wenigen Angriffen der Miesbacher führte zum 0:1 in der elften Minute. Der Ausgleich fiel nach einem Distanzschuss von Yannick Kischer, den Simon Roeder unhaltbar abfälschte (19.).

Für die tatsächliche Rückkehr in die Oberliga fehlt dem Grafinger Klub derzeit sehr viel Geld

Der Beginn des zweiten Drittels: Innerhalb von 63 Sekunden trafen die Grafinger zwei Mal. Der nach überstandener Magen-Darm-Infektion zurückgekehrte Lynnden Pastachak machte das 2:1 und bereitete das 3:1 durch Nicolai Quinlan in Überzahl vor. Mit der neuformierten Offensivformation aus Pastachak, Florian Engel und Bob Wren, die insgesamt vier Treffer beisteuerte, hatten die Miesbacher ihre Schwierigkeiten. Engel erzielte das 4:1 in der 39. und das 5:1 in der 54. Minute. Das 2:5 von Miesbachs Christoph Fischhaber (56.) konterte Nicolai Quinlan mit dem 6:2-Endstand zwei Minuten vor dem Ende.

Das entscheidende Spiel drei wird nun am Dienstag im Grafinger Eisstadion gespielt, Beginn ist um 20 Uhr. Der Sieger dieser Partie ist sportlich für den Aufstieg in die Oberliga Süd berechtigt. Allerdings wäre dafür noch mehr nötig.

Um in die dritte Liga aufgenommen zu werden, braucht es ein Budget, das weit über dem der Grafinger liegt. "Für die Oberliga brauchst du einen immensen Etat", erklärter EHC-Vorstand Sascha Kaefer bei einem Gespräch am Montag. Die Grafinger haben derzeit einen Saison-Etat von 200 000 Euro, davon ist die Hälfte für die erste Mannschaft eingeplant. Zum Vergleich: "Drittligist Rosenheim hat für ihre erste Mannschaft 2,5 Millionen, also das gut Zwanzigfache von uns." Es bräuchte dem Vernehmen nach also erhebliche finanzielle Unterstützung, etwa durch Sponsoren oder anderweitige Investments.

Für den Bayernliga-Pokal 2022 müssen die Klostersser nun noch diesen letzten Heimsieg einfahren. "Es bedeutet für die Jungs sehr viel", sagt Sascha Kaefer, "sie wünschen sich seit Jahren, dass sie den Siegerpokal in der Hand halten". Er erwarte "eine hoch spannende und dramatische Partie". Der EHC und Miesbach befänden sich auf Augenhöhe. "Beide Mannschaften hätten es verdient, den Pokal nach Hause zu nehmen", so Kaefer.

Bisherige Saisonbilanz: 3:2 für Grafing. Zweites kleines Plus für den EHC: Verglichen zum ersten Final-Heimspiel kann Grafing am Dienstag wieder auf Außenstürmer Lynnden Pastachak zählen.

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