Wahl 2020:Grafing: Christian Bauer kandidiert gegen Angelika Obermayr

CSU Grafing kürt Bürgermeisterkandidaten Christian Bauer

Die CSU Grafing kürt ihren Bürgermeisterkandidaten Christian Bauer (Dritter von links). Mit dabei: Elli Huber, Rainer Poßmann, Michele Ludewig, Florian Wieser, Johann Gschwendtner und Josef Rothmoser.

(Foto: privat)

Stadtkämmerer Christian Bauer tritt bei der Kommunalwahl für die CSU an. In einer ersten Mitteilung erklärt er, worauf es ihm in Grafing ankommt.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Der erste Herausforderer für die erste Grünen-Bürgermeisterin des Landkreises, Angelika Obermayr, steht fest. Er heißt Christian Bauer und kennt seine künftige Kontrahentin gut - denn Bauer ist der Grafinger Stadtkämmerer. Am Donnerstagabend haben CSU-Vorstand und Stadtratsfraktion einen gemeinsamen Empfehlungsbeschluss für die Mitgliederversammlung im Sommer gefasst.

"Er brennt für Grafing und ist gleichzeitig besonnen in seinen Entscheidungen. Er ist als langjähriger Grafinger vielen Bürgerinnen und Bürgern bekannt und in der Vereinswelt bestens vernetzt", beschreibt ihn der Grafinger CSU-Vorsitzende Florian Wieser in einer am Donnerstagvormittag verschickten Pressemitteilung. "Über 21 Jahre ist Bauer Stadtkämmerer und mit den Aufgaben und Herausforderungen einer Kommunalverwaltung vertraut wie kaum ein anderer. Gegenüber seinen Mitarbeitern hat Bauer klare Führungskompetenz, Geradlinigkeit und Durchsetzungskraft bewiesen. Er ist der Beste für Grafing!"

Der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion, Max Graf von Rechberg, sieht in der Kandidatur des Kämmerers eine große Chance für seine Stadt. "Wir brauchen jetzt wieder eine innovative Führungskraft an der Spitze des Rathauses, um die Herausforderungen der Zukunft für Grafing zu meistern."

Graf Rechberg betonte, dass alle in letzte Zeit fertig gestellten Maßnahmen - etwa der neue Bauhof oder die Erweiterung des Gewerbegebiets - sowie aktuelle Projekte wie Grundschulausbau, das Kinderhaus in der Forellenstraße oder das neue Verkehrskonzept auf Entscheidungen vor Bürgermeisterin Obermayrs Amtsantritt im Jahr 2014 zurückgingen. "Initiativen wie die Berufsschule in Grafing-Bahnhof und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wurden von der CSU aufs Gleis gesetzt."

Der Mitteilung zufolge nannte Bauer bei der CSU-Sitzung als Hauptmotivation für die Kandidatur das Ziel, "als Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger da zu sein und gemeinsam mit ihnen Grafing nachhaltig und positiv zu entwickeln und die Lebensqualität in Grafing zu steigern".

Als wichtige Herausforderungen sehe Bauer - 50 Jahre alt, dreifacher Familienvater und CSU-intern tendenziell dem ökologischen Flügel zugeordnet - "die Sicherstellung der Kinderbetreuung, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für die Grafinger Bürgerinnen und Bürger, die Erhaltung der städtischen Einrichtungen und den Ausbau der Infrastruktur, die Verbesserung des Haushalts durch eindeutige Priorisierung von Projekten, um unnötige Ausgabe zu vermeiden bei gleichzeitiger Erhöhung der Einnahmen". Letztere könne die Stadt zum Beispiel durch mehr Engagement bei der Gewerbeansiedlung erreichen."

Konkret, so berichtet die CSU weiter, sei der Kämmerer in der Sitzung auf "die verbesserungswürdige Betreuungssituation in den Kitas und den steigenden Betreuungsbedarf, die weitere Existenz des landkreisweit einzigartigen Eisstadions, die notwendige Entschuldung, die Entwicklung von Gewerbeflächen und die Realisierung des Berufsschulstandorts in Grafing-Bahnhof eingegangen".

Wichtig seien ihrem Kandidaten auch die Reduzierung der Flächenversiegelung, Fahrradwegeausbau, Barrierefreiheit, verbesserte Energieversorgung des Freibads, die VHS und Musikschule sowie die Sanierung der in die Jahre gekommenen Stadthalle.

Mit dem einstimmigen Beschluss von CSU-Ortsvorstand und Stadtratsfraktion gilt Kämmerer Bauer als intern nominiert. Das letzte Wort haben jedoch die Grafinger CSU-Mitglieder in der Ortshauptversammlung Mitte Juli. Das allerdings dürfte eher eine Formalie sein. Dass die Mitglieder Bauer mehrheitlich die Unterstützung verweigern, gilt als praktisch ausgeschlossen.

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