Im Fall der rassistisch motivierten Morddrohung in Grafing hat nun die Kriminalpolizei Erding die Ermittlungen übernommen. Das erklärte ein Pressesprecher auf Nachfrage der SZ Ebersberg. Vor allem soll das Schreiben, das Abdul A. vor gut zwei Wochen in seinem Briefkasten fand, auf mögliche Spuren untersucht werden. Allerdings gebe es bislang noch keine Ergebnisse, so der Polizeisprecher.
Abdul A, ein 26-jähriger Grafinger mit syrischen Wurzeln, hatte eine anonyme Nachricht erhalten: Auf ein liniertes Blatt war fein säuberlich ein Hakenkreuz gemalt, darunter stand: „dein Todestag 1.7.2024“. Außerdem wurde der Name am Klingelschild mit schwarzem Edding übermalt. Die Arbeitskollegen von Abdul A. ergriffen daraufhin die Initiative, informierten die Presse und diverse Lokalpolitiker, um öffentlich Druck zu erzeugen. Das Ergebnis war durchaus positiv: Viele Menschen aus dem Landkreis zeigten sich empört und boten ihre Unterstützung an.
Überdies lobte das Team der Baldhamer Praxis, in der Abdul A. arbeitet, eine Belohnung aus für einen Hinweis, der zu dem oder den Tätern führt. Durch zwei weitere private Spender ist der Betrag inzwischen auf 2000 Euro angestiegen. Bislang allerdings seien leider keine zielführenden Informationen eingegangen, sagt ein Arbeitskollege. Nur die Kriminalpolizei aus Erding habe sich gemeldet und das weitere Vorgehen erläutert. „Das war ein gutes Gespräch, ich hatte das Gefühl, die nehmen das sehr ernst.“