Grafing:Auf den Spuren der Äbte

Florian Kappelsberger

Der Grafinger Abiturient Florian Kappelsberger wird für seine Seminararbeit im Fach Latein geehrt.

(Foto: oh)

Florian Kappelsberger erhält hohe Auszeichnung für Seminararbeit

Maximilian II. war es, der 1857 den Grundstein für das Maximilianeum legen ließ. In diesem geschichtsträchtigen Bau wird am 27. Oktober der Grafinger Abiturient Florian Kappelsberger im Rahmen eines Festakts ausgezeichnet. Er wird für seine Seminararbeit über zwei Äbte am Kloster Seeon geehrt. Die Auszeichnung stiftet der Bayerische Club, eine Vereinigung von Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Er wird alljährlich in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium verliehen an Abiturienten für herausragende schriftliche Abiturarbeiten über Themen zur bayerischen Geschichte, Gegenwart und Kultur.

"Das späte 18. Jahrhundert im Spiegel der Epigraphik der Klosterkirche Seeon. Die Grabinschriften für Abt Augustin Sedlmayr und Exuperius Hirn", ist die Arbeit von Florian Kappelsberger überschrieben. Lateinlehrer Markus Gerer betreute die Arbeit, die im Rahmen eines wissenschaftspropädeutischen Seminars im Fach Latein entstand. Kappelsberger übersetzte zunächst die Grabinschriften für die beiden Äbte Sedlmayr und Hirn, die in der Klosterkirche Seeon begraben sind. Von den Informationen dieser Inschriften ausgehend, zeichnete er das Leben der Geistlichen und deren kulturelle, politische und religiöse Aufgaben nach. Augustin Sedlmayr, der vorletzte Abt des Klosters Seeon, hatte während seiner Regentschaft wiederholt den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart zu Gast. Exuperius Hirn war der letzte Abt des Klosters Ebersmünster im Elsass. Er musste wegen der wegen der revolutionären Entwicklungen in Frankreich sein Kloster verlassen und flüchtete sich nach Seeon. Kappelsberger biete mit seinen "exzellent recherchierten Lebensbeschreibungen reizvolle Einblicke in die klösterlich geprägte (Kultur-)Geschichte und Geschichte Altbayerns kurz vor der Säkularisation einerseits, und in die Folgen der revolutionären Umbrüche für die Klöster in Frankreich andererseits", schreibt die Schule in ihrer Mitteilung. Darüber hinaus verdeutliche die Arbeit, dass sich an zwei auf den ersten Blick recht unscheinbaren und bisher kaum beachteten lateinischen Grabinschriften wesentliche Aspekte der europäischen Kulturgeschichte des späten 18. Jahrhunderts ablesen lassen.

Bereits im Juni hatte der Abiturient für seine Arbeit den ersten Preis des heimatkundlichen Wettbewerbs, den der Landkreis Ebersberg alljährlich ausschreibt, und einen Buchpreis der Stiftung zur Förderung der humanistischen Bildung in Bayern erhalten. Landtagspräsidentin Barbara Stamm wird nun die Preise im Maximilianeum überreichen. Die musikalische Gestaltung der Feierstunde übernimmt die Bigband des Gymnasiums Grafing.

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