Hörenswerte Konzertreihe:Blues, Folk, Heimatsound und noch viel mehr

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„Saltbrennt“ bedeutet „selbstgebrannt“. Außerdem ist dies der Name einer Band mit Wurzeln in Westösterreich, die sich aus Blues, Funk und Volksweisen ihre ganz persönlichen Delikatessen extrahiert und zu einem musikalischen Mischgetränk fusioniert. (Foto: Veranstalter)

Die Schrottgalerie in Glonn bietet ein höchst abwechslungsreiches Winterprogramm, bei dem es sicher jedem Musikfreund warm wird ums Herz.

Von Anja Blum, Glonn

In der Glonner Schrottgalerie beginnt das neue Jahr so, wie das alte geendet hat: mit guter Musik. Das Winterprogramm nämlich bietet wieder allerhand hörenswerte Konzerte diverser Stilrichtungen, von Blues und Folk über experimentellen Heimatsound bis hin zu allen möglichen Crossoverkonzepten, vom Solisten bis zum vielköpfigen Ensemble. Darunter sind freilich wieder einige bekannt-bewährte Formationen, aber auch diverse neue Künstlerinnen und Künstler.

Einlass ist jeweils ab 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr, der Eintritt frei. Raschelnde Gaben für die Musiker werden jedoch erwartet. Und damit alle Gäste den hochmusikalischen Winter auch so richtig gemütlich genießen können, bittet das Team der Schrottgalerie wieder um Brennholzspenden für den Ofen: „a Hoizscheidl für die Kultur!“ Plätze reservieren kann man per E-Mail an reservierung@schrottgalerie.de.

Flamenco pur: Ricardo Volkert und Carmen López bieten ein musikalisch-tänzerisches Zusammenspiel. (Foto: Veranstalter)

Los geht es an diesem Freitag, 10. Januar, mit zwei herausragenden Gitarristen: Joe Bawelino und Gige Brunner geben sich zum ersten Mal die Ehre in der Schrottgalerie. Angekündigt ist „maximaler Klang bei Minimalbesetzung“. Im Duo verbänden sich die wilden Gitarrenlinien des virtuosen Bebop- und Swing-Gitarristen Bawelino mit dem heftig swingenden Fingerstyle-Spiel Brunners zu einem unerhört guten Sound. Am Samstag, 11. Januar, dürfen sich die Gäste freuen auf ein musikalisch-tänzerisches Zusammenspiel zwischen Flamenco, Gitarre und Gesang: Ricardo Volkert und Carmen López präsentieren ihr Programm „Viviremos – Lieder von Dunkelheit und Licht“.

Am Wochenende darauf geht es hochkarätig weiter: Am Freitag, 17. Januar, ist der Soulsänger und Bluesharpspieler SAN2 mit einem Unplugged-Programm zu Gast, unterstützt wird er dabei von zwei Spitzenmusikern, dem Gitarristen Sebastian Schwarzenberger und dem Pianisten Ludwig Seuss. Und am Samstag, 18. Januar, kann man die wunderbaren Tunebirds erleben: Unter dem Motto „Birds of different feathers singing tunes together“ zelebrieren ein Amerikaner, eine Österreicherin und eine Belarussin die Gemeinsamkeiten von Folk, Swing und Pop. 

Mixen orientalische, mediterrane und jazzige Klänge: Arash Sasan (links) und Josef Reßle. (Foto: Veranstalter)

Ein faszinierender Künstler besucht die Schrottgalerie am Freitag, 24. Januar, bereits zum zweiten Mal: Arash Sasan. Mit ungeheurer Intensität erzählt der iranische Wahlmünchner von eigenen Erlebnissen oder vertont klassische persische Lyrik. Für seine mitreißenden Lieder hat Sasan in dem Pianisten Josef Reßle einen kongenialen Partner gefunden. „Das Ergebnis ist eine einzigartige Mischung aus orientalischen, mediterranen und jazzigen Klängen.“

Danach stehen zwei Neuzugänge auf dem Programm: Am Samstag, 25. Januar, ist Maria Anastasia zu Gast, eine höchst kreative Pianistin und Geigerin. Souverän verbindet sie klassische Virtuosität mit osteuropäischen Phrasen, rhythmischen Passagen sowie elegischen Klängen und setzt mit viel Gefühl eine Loopstation ein, um die Klänge ihrer beiden Instrumente übereinanderzulegen. Luft & Saiten erwarten dann das Publikum am Freitag, 31. Januar: Das Duo aus Harfe und Steirischer Harmonika macht rhythmisch-feurigen Heimatsound, traditionell, aber auch experimentell. Bei Irmi Schuhbauer und Elisabeth Grandl finden neben Jodler und Zwiefachem jedenfalls auch Bourée und Bossa Nova ihren Platz.

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Peter and the Lost Boys wollen am Samstag, 1. Februar, das Lebensgefühl des traditionellen Folk in unsere Zeit tragen. Mit Gitarre, Bass, Cello, Banjo, Klavier und mehrstimmigem Gesang erzeugen die Fünf einen Sound, der sich irgendwo zwischen den frühen Mumford & Sons, den Avett Brothers, Simon and Garfunkel und klaren irischen Einschlägen bewegt. In ihren Texten verarbeiten sie das Gefühl des Verlorenseins in der Welt, der Sehnsucht nach Freiheit und der Suche nach Heimat.

Auch Jakob Steinkellner, ein musikalischer Grenzgänger und absoluter Virtuose an der Steirischen Harmonika, ist am Freitag, 7. Februar, zum ersten Mal in Glonn. In seinen Kompositionen verbindet er traditionelle alpenländische Klangmuster mit modernen Einflüssen. Tiefschwarzen österreichischen Humor und brachiale Musik verspricht der Liedermacher Bananz am Samstag, 8. Februar, zu bieten, Saltbrennt aus Tirol kommen am Freitag, 14. Februar, wieder mit ihrem Mix aus Blues, Funk und Volksweisen nach Glonn, und ein Boogie-Feuerwerk zündet am Samstag, 15. Februar, Matthias Heiligensetzer am Klavier.

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Etwas ganz Außergewöhnliches bietet der Freitag, 21. Februar: das „Oskar Maria Grafical“ – eine Hommage an den berühmten Dichter in Wort und Ton. Es spielen und singen der geniale Gaißacher Liedermacher Josef „Bodo“ Kloiber, der Großneffe vom Krautn Sepp, und Martin Regnat, ein unglaublicher Ziacherer auf der Diatonischen. Die Lieder wurden extra für das Grafical komponiert. Georg Unterholzner ist für die dramatische Rezitation zuständig. Gypsy-Jazz im Stil von Django Reinhardt gibt’s dann am Samstag, 22. Februar, mit dem Trio The Spirit of Django, und den Februar komplett macht am Freitag, 28., die Lieblings-Ukulele-Band der Schrottgalerie: The Ukelites.

Eine Besonderheit ist auch Frau Contra Bass: Das Duo reduziert mit Gesang und Kontrabass Popsongs auf ihre Essenz. Am Freitag, 7. März, kann man das in der Schrottgalerie erleben. Der Südtiroler Dominik Plangger präsentiert am Samstag, 8. März, seine Lieder und virtuoses Finger- und Flatpicking. Ein Solist und ein Duo stehen am Freitag, 14. März, auf der Glonner Bühne: Aronne Dell’Oro, ein Folksänger und Gitarrist aus Italien, sowie die Liedermacherin Nadine Jeanne am Klavier, begleitet von Julia Sebastian an der Bratsche.

"Opas Diandl" machen progressive Volksmusik. (Foto: Veranstalter)

Einer der erfolgreichsten Scottish/Irish-Music-Acts in Deutschland ist das Duo aus Steve Crawford, Sänger und Gitarrist aus Aberdeen, und der Ausnahmefiddlerin Sabrina Palm. Mit „erstaunlich fettem Sound“ bringen sie am Freitag, 21. März, Lieder zu Gehör, die zum Tanzen, aber auch zum Träumen anregen sollen. Rudi Zapf und sein Ensemble Zapf’nstreich entzünden am Samstag, 22. März, ein weltmusikalisches Feuerwerk mit allen nur denkbaren Klangfarben aus einem Spezial-Hackbrett, Saxofon, Klarinette, Querflöte, Gitarre, Kontrabass und Vibrandoneon. Am Sonntag, 23. März, kehren schließlich Opas Diandl wieder mal in der Schrottgalerie ein. Das Quintett aus Vorarlberg „hat von zartester musikalischer Berührung bis zum explosiven Volks-Punk alles zu bieten“.

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