Glonn:Klosterschule hat wieder Zukunft

Glonn: Ein Schmuckstück ist die alte Klosterschule. Künftig werden hier die Hortkinder mehr Platz haben.

Ein Schmuckstück ist die alte Klosterschule. Künftig werden hier die Hortkinder mehr Platz haben.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Glonner Gemeinderat will das denkmalgeschützte Gebäude im Ortszentrum sanieren und dem Hort darin die dringend nötige Erweiterung ermöglichen

Von Anja Blum, Glonn

Allen voran die Glonner Eltern, aber auch Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte und Jugendliche haben Grund zur Freude: Die Glonner Klosterschule - ihres Zeichens Galerie des Kulturvereins, Heimatmuseum, Hort und Jugendtreff in einem - soll brandschutztechnisch saniert werden. Darüber hat sich in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend erstmals öffentlich Konsens gezeigt. Bislang waren immer wieder Zweifel laut geworden, ob es sinnvoll sei, in ein hundert Jahre altes Gebäude so viel zu investieren.

Doch diese Bedenken sind mittlerweile der Erkenntnis gewichen, dass die Gemeinde um dieses Projekt nicht herumkommt: Die Klosterschule ist denkmalgeschützt, "also können wir sie nicht verfallen lassen", sagte Peter Gröbmayr (CSU). Will man das Haus gegenüber der Schule aber weiter nutzen, egal auf welche Art, so muss für angemessenen Brandschutz gesorgt werden. Ein Grund für die neue Bereitschaft, dies nun umzusetzen, liegt aber wohl auch darin, dass die Maßnahme weit weniger kostspielig wird als zunächst angenommen: Wie Bürgermeister Josef Oswald (CSU) erklärte, geht man derzeit für den Brandschutz von Kosten in Höhe von etwa 150 000 Euro aus. Das ist gerade mal die Hälfte der ursprünglichen Schätzung. Möglich wird diese Einsparung vor allem, weil nun zunächst auf eine Außentreppe bis hinauf ins Dachgeschoss verzichtet werden soll. "Das hat zur Folge, dass sich dort oben nicht mehr als 13 Personen gleichzeitig aufhalten dürfen - aber das ist ohnehin nie der Fall", so Oswald. Ob das alles jedoch so funktioniert, ist noch nicht ausgemacht: Derzeit liegt das 60-seitige Brandschutzkonzept zur Prüfung im Landratsamt, der Bürgermeister rechnet aber mit einem baldigen Bescheid. Danach muss allerdings der Denkmalschutz dem Umbau noch zustimmen. Los gehen wird es laut Oswald damit also frühestens 2016. Das sei aber kein Grund zur Sorge über mangelnde Sicherheit: "Die Situation in der Klosterschule ist jetzt, nach ein paar kleinen Verbesserungen, schon besser als die letzten 15 Jahre."

Außerdem wurde in der Sitzung bekannt, dass eine Erweiterung des Horts nicht nur dringend erforderlich, sondern aller Voraussicht nach auch bald möglich sein wird. Eine extra eingerichtete Arbeitsgruppe aus Vertretern der Fraktionen, von Hort und Schule hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Betreuungssituation von Schülern beschäftigt und nach Lösungen für den Engpass beim Hort gesucht. Joachim Hellriegel (Grüne) präsentierte das Ergebnis: Beim Hort sei mit einem weiter steigenden Bedarf zu rechnen, für eine räumliche Erweiterung gebe es derzeit aber keine Alternative zur Klosterschule. "Ansonsten gibt es bei dem Thema so viele Unbekannte, zum Beispiel die angekündigte offene Ganztagsschule, so dass wir jetzt gerne erst einmal mit weiteren Planungen abwarten möchten, bis es neue Erkenntnisse gibt", so Hellriegel.

Möglich wird eine Vergrößerung des Horts in der Klosterschule, weil für BRK und Wasserwacht, die bislang ebenfalls Räume in dem Gebäude nutzen, eine räumliche Alternative gefunden wurde. Wo diese sein wird, wollte der Bürgermeister zwar noch nicht bekannt geben - weil noch kein Vertrag unterzeichnet sei - doch er zeigte sich sehr zuversichtlich: "Es gab bereits mehrere Gespräche und eine Besichtigung mit den Beteiligten, und soweit sind alle einverstanden", so Oswald. In seiner nicht öffentlichen Sitzung habe der Gemeinderat auch schon einen entsprechenden Beschluss gefasst. Durch einen Umzug von BRK und Wasserwacht erhielte der Hort vier zusätzliche Räume: einen größeren, zwei kleinere sowie eine Küche. Wie lange die Betreuungseinrichtung mit diesem zusätzlichen Platz dann über die Runden kommen wird, ist freilich noch ungewiss, da der Bedarf vermutlich weiter steigen wird. "Das Thema Kinderbetreuung wird uns sicher noch länger beschäftigen", so Oswald. Doch für eine große Lösung, einen Neubau nämlich, fehlt der Marktgemeinde schlicht das Geld.

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