Gemeinderat Poing:Jetzt entscheidet das Landratsamt

Flutlichter und ein Tennisheim sind Knackpunkte bei der Planung des Poinger Sportparks

Von Clara Lipkowski, Poing

Beim Thema Sport redete der Bürgermeister am Donnerstagabend nicht um den heißen Brei herum: "Wir brauchen diesen Beschluss jetzt", sagte Albert Hingerl (SPD) im Gemeinderat. Alles sei mit den Vereinen abgesprochen, jetzt müsse nur noch bitteschön das Plenum zustimmen, damit dann das Landratsamt entscheide.

Konkret ging es um den Bauplan, das Sport- und Freizeitareal in Poing zu vergrößern und umfassend umzugestalten. Vorgesehen sind unter anderem ein neues Tennisvereinsheim, neue Bolzplätze, Rasenflächen, ein Umkleidegebäude mit Kiosk, ein Gerätehaus und Flutlichter, damit der Sportpark auch im Dunklen nutzbar ist. Den Gemeinderäten lag nur ein grober Plan vor, denn bevor weitere Schritte unternommen werden können, muss das Landratsamt grünes Licht geben.

Knackpunkt könnten jetzt noch die Flutlichter sein, sagte Annette Wrulich, Landschaftsarchitektin und Planerin. Diese sollen an den Fußball- und Tennisplätzen stehen, die im Osten des Areals an eine Endmoräne grenzen. Die Moräne gilt als schützenswerte Naturfläche, deswegen könnte hier die Untere Naturschutzbehörde intervenieren. Aus dem selben Grund könnte das geplante Tennisheim, das in den südöstlichen Teil des Geländes kommen soll, zum Problem werden, meinte Hingerl.

Das Projekt stieß im Gemeinderat auf viel Wohlwollen. Lob gab es dafür, dass die Vereine in die Planungen einbezogen wurden. Franz Langlechner (CSU) fand es gut, dass das Gelände nun nach Osten hin und nicht in den Norden ausgelotet werde. Fraktionsübergreifend war dem Gemeinderäten wichtig, künftig nicht außer Acht zu lassen, dass die Anlage auch der Erholung und Freizeit diene und nicht nur dem Vereinssport. Deshalb freute sich Werner Dankesreiter (Grüne) darüber, dass die Krautgärtennahe der Moräne erhalten bleiben, denn besonders dort sei der Boden fruchtbar. Sollte die Tennisanlage an dieser Stelle in zehn, fünfzehn Jahren realisiert werden, müssen sich die Hobbygärtner aber anderswo Parzellen suchen.

Diskussionen könnte künftig der Weiher auf dem Gelände auslösen, hier waren sich die Fraktionen uneins. Wolfgang Spieth (FDP) betonte, es sei keine gute Idee, den Teich zu entfernen, doch CSU-Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Lawes pochte darauf, ihn zumindest in Teilen zurückzubauen oder einzuzäunen, denn vielen Eltern sei er "aus Sicherheitsgründen ein Dorn im Auge", ihre Kinder könnten hineinfallen. Bernhard Slawik (FWG) betonte, dass er sich für die Planung mehr "Fantasie" wünsche, etwa, dass Parkplätze auch überbaut werden könnten, um dort zusätzliche Basketballflächen einzurichten.

Und wie stehen nun die Chancen, den Plan vom Landratsamt bestätigt zu bekommen? Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Maier formulierte es so: "Das weiß keiner, was da jetzt vom Landratsamt zurückkommt. Manche Pläne überleben diesen Kontakt ja gar nicht." Und dann stünde die Gemeinde ja noch vor der eigentlichen "Nagelprobe": Sollte das Amt zustimmen, "müssen wir sehen, was es kostet und was wir uns leisten können". Laut Bürgermeister Hingerl kostet allein die Grünplanung sechs Millionen Euro.

Ob es seine klare Ansprache vor der Diskussion war oder das allgemeine Interesse am Sportpark: Die Gemeinderäte stimmten geschlossen dafür, den Plan dem Landratsamt vorzulegen.

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