Gemeinderat:Parkbagage

Parken Lilienthalstr. MS Seidnader

Es geht um die Parkplätze der Gemeinde im Markt Schwabener Burgerfeld, wie etwa hier am Donnerstagnachmittag in der Lilienthalstraße vor dem Seidenader-Firmengebäude.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Firma Seidenader hat zu wenige Garagen und Stellplätze für ihre Mitarbeiter, findet die Gemeinde Markt Schwaben und fordert Konsequenzen

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Die Firma Seidenader liegt am Ortsrand von Markt Schwaben und stellt dort Maschinen für Chemiekonzerne her. Viele Mitarbeiter stellen außerdem ihre Autos her, und weil der Platz auf dem Gelände ihrer Firma nicht ausreicht, sind die Seitenstraßen im Ortsteil Burgerfeld unter der Woche zeitweise mit Fahrzeugen zugeparkt. Das stinkt nun wiederum der Gemeinde Markt Schwaben, weil die Parkplätze nicht der Firma gehören, sondern der Kommune. Im Verkehrsausschuss diese Woche war dies nun eines der zentralen Themen. Die Mitglieder waren sich ziemlich einig, dass sich hier etwas ändern müsse. Oder besser gesagt: dass die Firma Seidenader etwas ändern muss.

Es geht um 320 Mitarbeiter, die Seidenader in seinem Markt Schwabener Standort beschäftigt, von denen die große Mehrheit täglich mit dem Auto zur Arbeit kommt. Und es geht um die Parkplätze der Gemeinde an der Straße Burgerfeld, im Adalbert-Stifter-Weg, an der Zeppelinstraße und an der Lilienthalstraße, allesamt im näheren Umkreis der Firma. Vor einem guten Jahr fiel der Gemeindeverwaltung die Parksituation dort negativ auf, weil sich Anwohner beschwert hätten, so erklärte es Bürgermeister Georg Hohmann (SPD). Im Oktober 2016 ließ der Verkehrsausschuss deswegen bereits Schilder in den Problemzonen aufstellen. Seither braucht es eine Parkscheibe, die Maximaldauer liegt bei vier Stunden - was das Parkvergnügen für Vollzeitbeschäftigte eingeschränkt hat. Diese Regelung gilt bis Oktober 2018.

Neu ist nun, dass die Gemeinde noch einen Schritt weiter gehen will: Im Verkehrsausschuss waren sich die Mitglieder in ihren Wortmeldungen (nach dem Sachstandsbericht des Bürgermeisters) bis auf eine Ausnahme einig, dass Seidenader sich selbst um mehr Parkmöglichkeiten kümmern müsse, und zwar auf dem Betriebsgelände. Georg Holley (CSU) erklärte, aus seiner Sicht sei es "absolut zumutbar", dass die Firma sich ein Parkdeck baut. Die ortsansässige Firma Gienger etwa habe "auch drei bis vier Stockwerke zum Parken" gebaut, so Holley. Bürgermeister Hohmann sagte, dass die Parkplätze für die Öffentlichkeit benötigt würden und nicht einer Firma vorbehalten sein sollten.

Nicht wirklich geklärt wurde im Ausschuss, wie groß das Parkproblem für die Anwohner tatsächlich ist. Die Frage brachte Gemeinderat Tobias Vorburg von den Grünen auf, er stellte entgegen allen anderen Wortmeldungen zur Debatte, ob die Parkplätze im Burgerfeld anderweitig überhaupt größere Verwendung haben würden, was bei Hohmann, Holley und anderen zu irritierten Gesichtsausdrücken führte. Eine eindeutige Antwort hierauf blieb in der Sitzung offen.

Der Bürgermeister las schließlich eine Stellungnahme des Markt Schwabener Seidenader-Geschäftsführers Jan Rudolph vor, in der dieser die Firma verteidigt und die "nur" 176 Firmenparkplätze für 320 Mitarbeiter zu relativieren versucht. 30 Angestellte seien zu 90 Prozent der Zeit auf Dienstreise, sie müsse man rausrechnen. Zudem, so Rudolph, unterstütze die Firma Mitarbeiter, wenn sie von Zu Hause aus arbeiten, wodurch weitere mögliche parkende Autofahrer wegfallen würden. Ein weiteres Argument: Die Firma würde ihre Mitarbeiter darum bitten, für die Fahrt zur Arbeit Bus und Bahn zu nutzen.

Im Ausschuss, so schien es, überzeugte das Schreiben weniger, auch "weil andere Betriebe es hinbekommen", so Bürgermeister Hohmann. Er trifft sich nun am Freitag mit Geschäftsführer Rudolph, um mit ihm die Forderung des Ausschusses nach mehr Firmen-Parkplätzen zu besprechen.

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