Geld für Leitungssanierungen:Sprudelnde Kosten

Der Markt Kirchseeon will seinen Wasserpreis deutlich anheben

Wenn die Kirchseeoner Bürger künftig zu Hause den Wasserhahn aufdrehen, könnte das ab dem Jahr 2021 deutlich teurer werden als bisher. Im Finanzplan des Wasserwerks ist eine Preiserhöhung von bis zu 20 Cent vorgesehen - der Kubikmeter könnte also anstatt der derzeitigen 1,40 Euro dann 1,60 Euro kosten. Wie Werksleiter Robert Ess in der jüngsten Sitzung des Werksausschusses sagte, sei die Erhöhung deshalb nötig, weil die Marktgemeinde bei derzeitigem Kassenstand ihre alten Wasserleitungen ansonsten nicht zeitnah erneuern kann. "Es ist kein Finanzpolster für die Leitungssanierung da", so Ess.

Ein solches wird sich auch in nächster Zeit nur schwer ansparen lassen, denn das Geld wird an anderer Stelle benötigt. Das Wasserwerk muss für die Errichtung eines neuen Brunnens oder Notverbundes ein rund 1,6 Millionen schweres Darlehen aufnehmen - und für dessen Tilgung werden jährlich 64 000 fällig. Die eigentlich notwendigen Sanierungsmaßnahmen - etwa an einer der Hauptleitungen vom Hochbehälter zur Theodor-Haagn-Straße - müssen deshalb auf "spätere Jahre" verschoben werden, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Finanzielle Entlastung soll deshalb die Preiserhöhung bringen. Auch wenn, wie Bürgermeister Udo Ockel (CSU) befürchtet, "es von manchen einen Aufschrei geben" wird. Doch der Rathauschef machte nochmals deutlich, dass große Investitionen eben auch entsprechend finanziert werden müssten. Das Kirchseeoner Wasserwerk sei ein geschlossenen System. "Da wird kein Geld verdient, aber da wird auch nichts draufgezahlt", so Ockel. Deshalb müsse man eben die Gebührenzahler zur Kasse bitten. Wie hoch die Steigerung aber tatsächlich ausfallen wird, das müssen genaue Berechnung noch zeigen.

© SZ vom 18.03.2019 / AJU - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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