„Wir bewegen uns im Trend“, sagt Katharina Ober, Pressesprecherin der Ebersberger Kreisklinik, über die Zahl der Geburten in der Klinik. Und dieser Trend geht abwärts: 2024 wurden dort 540 Babys geboren – im Vorjahr 2023 hatte die Klinik noch 609 Geburten gezählt. Auch bundesweit sank die Geburtenzahl in den ersten drei Quartalen 2024 um knapp drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ganz anders sah es im Baby-Boom-Jahr 2021 aus: Da hatte die Kreisklinik Ebersberg mit 808 Geburten noch einen echten Rekord zu verzeichnen.

Die Umstände in diesem Zeitraum waren allerdings auch andere als heute: „Zu Coronazeiten haben sich viele Menschen entschieden, Kinder zu bekommen. Corona wurde mehrheitlich nicht als existenzbedrohend empfunden. Vor allem anfangs haben viele Menschen die Zweisamkeit genossen“, erklärte Helen Budiman, Chefärztin der Gynäkologie in der Kreisklinik Ebersberg, Anfang des vergangenen Jahres in einem Interview mit der SZ Ebersberg.
Den Abwärtstrend, der bereits 2023 Jahr zu verzeichnen war, hat die Chefärztin auch auf ökonomische Krisen zurückgeführt: „Momentan ist vielleicht nicht der Ukraine-Krieg per se, jedoch die Kriegsfolgen können ein Grund dafür sein, vor allem die hohe Inflation. Viele sagen: Jetzt ist keine gute Zeit, um Kinder in die Welt zu setzen“, ordnete Budiman den Rückgang im vergangenen Jahr ein. Daran hat sich auch ein Jahr später nicht viel geändert – die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft.
Von den 540 Babys, die im vergangenen Jahr in der Ebersberger Klinik geboren wurden, kam ein knappes Viertel per Kaiserschnitt zur Welt. Besonders stolz sei die Klinik darauf, dass eine natürliche Geburt bei fast allen Patientinnen, die diesen Weg anstrebten, auch klappe: „Fast 90 Prozent der Mütter, die ihr Kind normal auf die Welt bringen möchten, schaffen dies auch“, so Pressesprecherin Katharina Ober.
Die Kreisklinik bietet auch „Kaisergeburten“ an
Seit Kurzem biete die Klinik auch eine sogenannte „Kaisergeburt“ an – „die sanfte Variante eines Kaiserschnitts“, führt Ober aus. Dabei werden die Eltern stärker in die Geburt einbezogen als bei einem gewöhnlichen Kaiserschnitt. Sie können zum Beispiel während der Operation sehen, wie das Kind aus dem Bauch gehoben wird. Außerdem wird den Eltern angeboten, die Nabelschnur selbst durchzutrennen oder das Baby direkt auf die Brust gelegt zu bekommen. All das soll eine intensivere Mutter-Kind-Bindung fördern.
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Ganz unabhängig davon, auf welche Weise die Babys das Licht der Welt erblickt haben, konnten die Hebammen unter den insgesamt 540 in der Kreisklinik geborenen Babys einige Namen ausmachen, die besonders beliebt waren: Von den 2024 in der Ebersberger Klinik geborenen Mädchen hießen fünf Babys Leonie, fünf Marie, fünf Sophie, Sophia oder Sofia, fünf Hannah, vier Lina und vier Babys Magdalena. Von den dort geborenen Jungen hießen zehn Babys Maximilian, zehn Elias oder Elyas, acht Lukas, sechs Jakob, fünf Theo oder Teo, vier Anton, vier Benedikt, vier Benjamin, vier Felix, und vier Babys Paul.
Und entgegen der gesunkenen Geburtenzahl im Landkreis begann das neue Jahr 2025 in der Geburtshilfe der Kreisklinik mit einer außergewöhnlichen Überraschung: Am ersten Januar haben dort gleich vier Babys das Licht der Welt erblickt.

„Das war für das Team der Geburtshilfe etwas ganz besonders Schönes“, berichtet Katharina Ober. Obwohl sich der bundesweite Trend auch in diesem Jahr tendenziell eher fortsetzen wird, blickt die Klinik laut Ober sehr positiv auf das kommende Jahr: „Wir betrachten den 1. Januar 2025 mit vier Neugeborenen als entgegenwirkenden Trend bei uns im Haus und hoffen auf eine erfolgreiche Entwicklung.“