Mitten in Ebersberg:Hommage an Katsche

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"Es gibt nur ein` Rudi Völler": Lang ists her, dass Rudi die Spitze des deutschen Fußballs dirigierte. Schön sind seine Haare immer noch. (Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Mit der Fußball-EM florieren auch die Tippgemeinschaften. Viele schmücken sich mit illustren Pseudonymen, um ihren Idolen zu huldigen.

Glosse von Franziska Langhammer, Ebersberg

Fans wissen natürlich, um wen es sich handelt. Wer bitte sind Jennifer Joanna Anastassakis, Jan Vetter oder Talilah Debrett Barnett? Künstlernamen dienen im Allgemeinen der Verschleierung der Identität, im Speziellen dazu, dass eine breitere Masse diese leichter aussprechen und sich besser merken kann. Und so kennt das Publikum die oben genannten vor allem als US-Schauspielerin Jennifer Aniston, Farin Urlaub von der Band Die Ärzte oder als die britische Musikerin FKA Twigs.

Auch im Sport geben die Fans ihren Idolen immer wieder Künstlernamen, jedoch nicht, um irgendwas zu verschleiern, sondern vielmehr, um den Angehimmelten durch eine hervorstechende Eigenschaft auch namentlich noch weiter in Richtung Olymp zu befördern. Unvergessen etwa der italienische Skirennläufer Alberto Tomba, besser bekannt als Tomba „La Bomba“. Als „Pink Panther“ bekannt ist die Golferin Paula Creamer, weil sie bevorzugt pinke Kleidung trägt. Und Tante Käthe ist nicht etwa eine grauhaarige Frau mit Lockenkopf, sondern? Aufgelöst muss dieses Rätsel wohl nicht werden.

Vor allem nicht derzeit, wenn die Fußball-EM der Herren schon das Ende ansteuert. Nicht nur die im Turnier verbliebenen Mannschaften fiebern dem Pokal entgegen, sondern auch ungezählte Wettende, die mit Freunden, Familie, Kollegen eine Tipprunde eröffnet haben. Die beste Zeit, seinen Fußballidolen eine Hommage zu senden – in der Hoffnung, unter ihrem Namen auch ein bisschen Ruhm einzuheimsen.

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Glosse von Franziska Langhammer

Man selbst ist auch wieder dabei und findet sich unter illustren Tippern wie „Kaiser Franz“ (der Bruder) oder „Gerd the Bomber“ (die Oma) wieder. Aber wer war nochmal „Katsche Eisenfuß“? Also, außer dem Opa jetzt. Katsche, das ist doch klar, das ist der Hans-Georg Schwarzenbeck. Na der, der 1974 für die Bayern und gegen Atlético Madrid– es steht 1:0 für die Spanier – in der Schlussminute der Verlängerung ein Tor aus 25 Metern Entfernung schießt. Ein Verzweiflungsschuss, aber er sitzt.

Ob dem Opa der Katsche jedoch als Pseudonym dabei hilft, den großen Gewinn der Tippgemeinschaft abzustauben, bleibt noch abzuwarten. Bisher ist da noch ein bisschen Luft nach oben.

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