Freitagabend in Markt Schwaben:Schüsse auf einen Passanten

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Der Mann blieb unverletzt. Trotz Großeinsatz der Polizei konnten die Täter bislang nicht ermittelt werden

Zu einem Großeinsatz der Polizei ist es am Freitag kurz vor Mitternacht in Markt Schwaben gekommen: Ein Unbekannter hatte in der Enzensbergerstraße Schüsse auf einen Mann abgegeben. Verletzt wurde niemand, die Polizei geht davon aus, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelte.

Ausgelöst hatte den Vorfall nach Angaben der Polizei ein banaler Grund: Ein 32-Jähriger, der gegen 23.30 Uhr die Bahnunterführung in Markt Schwaben passierte, traf dort auf einen Mann, der neben einer größeren Müllablagerung stand. Als ihn der Passant nach der Herkunft des Mülls fragte, pöbelte der Mann ihn sofort an. Um keinen Ärger zu provozieren, ging der 32-Jährige weiter - nun verfolgt von dem Unbekannten, wie die Polizei berichtet.

Als die beiden Männer zur Enzensbergerstraße kamen, rief der Unbekannte seine Freunde. Nun kamen fünf weitere Männer hinzu. Der Passant lief in Richtung eines Mehrfamilienhauses. Einer der Männer zog eine Schusswaffe und gab einen Schuss ab. Der 32-Jährige blieb unverletzt und konnte sich in einen Hausgang retten, als ein zweiter Schuss fiel.

Nachdem die Polizei verständigt war, erfolgte eine Fahndung mit insgesamt 13 Streifenbesatzungen und einem Polizeihubschrauber. Im Ortsbereich Markt Schwaben konnten die Beamten bei mehreren Personen Personalien feststellen - ob diese Kontrollen zu den Tatbeteiligten führen, kann zum gegenwärtigen Ermittlungsstand laut Polizei noch nicht gesagt werden.

Der Mann, der den Passanten anpöbelte, soll laut einer Beschreibung der Polizei etwa 18 Jahre alt und schlank gewesen sein. Er hatte sehr kurz rasierte Haare. Die Polizei spricht außerdem von "arabischem Aussehen". Von den weiteren Personen sind keine Beschreibungen bekannt.

An zwei Fenstern eines Wohnhauses entstand ein Schaden, vermutlich durch die Schüsse. Die Polizei geht davon aus, dass die Schüsse aus einer Schreckschusswaffe stammten. Darauf deuteten die Munitionsteile, die am Tatort gefunden worden seien, und das Schadensbild hin, so ein Polizeisprecher. Es sei durchaus möglich, auch mit Schreckschusswaffen Patronen zu verschießen, wenn diese Waffen unzulässig manipuliert worden seien. Wäre eine richtige Pistole genutzt worden, hätte sich laut dem Polizeisprecher ein anderes Schadensbild ergeben.

Zeugen, die zu dem Vorfall Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei Poing unter Telefon (08121)9917-0 zu melden.

© SZ vom 02.03.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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