Forstinninger Theatertage:Igraine, die Furchtlose

Tapfere Mädchen und traurige Ritter: Die jüngsten Schauspieler der Forstinninger Theaterfreunde feiern mit "Igraine Ohnefurcht" eine erfolgreiche Premiere.

Wieland Bögel

"Zaubern die mir da drinnen einen Elefanten?" fragt Igraine ungeduldig. Heute wird sie zwölf Jahre alt, und ihre Eltern, die Zauberer Melisande und Sir Lamorak, haben ihr ein ganz besonderes Geschenk versprochen. Doch das lässt auf sich warten, und so langweilt sich Igraine sehr. Selbst der sprechende Kater Sisiphus kann sie nicht unterhalten. Plötzlich ertönt Gebrüll, die steinernen Löwen kündigen einen Besucher auf Burg Bibernell an. "Hoffentlich überfällt uns mal wieder jemand", sagt Igraine hoffnungsvoll.

Forstinninger Theatertage: Um Ritter und Zauberer geht es bei "Ingraine Ohnefurcht", einem Stück des Forstinninger Kindertheaters.

Um Ritter und Zauberer geht es bei "Ingraine Ohnefurcht", einem Stück des Forstinninger Kindertheaters.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Stück, das die jüngsten Schauspieler der Theaterfreunde Forstinning hier im Rupert-Mayer-Haus aufführen, heißt nicht ohne Grund Igraine Ohnefurcht - nach einer Geschichte von Cornelia Funke. Das Kindertheater eröffnete damit am Sonntag die Forstinninger Kulturwochen, doch die sieben bis 16-jährigen Schauspieler proben bereits seit Beginn der Sommerferien für die Aufführung, erzählt Regisseurin Christine Reichl-Gumz. Der Erfolg kann sich sehen lassen, denn die jungen Akteure verzauberten ihr Publikum bei der Premiere auch ganz ohne echte Magie.

Sonja Schmid verkörperte sehr überzeugend die mutige Igraine, die ganz entgegen der Familientradition nicht das Zaubern, sondern das Ritterhandwerk lernen will. Dazu bietet sich bald Gelegenheit, denn der schreckliche Ritter und Magier Gilgalad - der Finsterling wird eindrucksvoll gespielt von Elena Czeslik -, macht sich daran, Bibernell zu überfallen. Er hat es auf die fünf singenden Zauberbücher abgesehen.

Eigentlich wäre das kein Problem für Igraines Eltern (gespielt von Rosalie Hörndl und Annalena Rutzmoser), doch leider hat es beim Zaubern des Geburtstagsgeschenks ein kleines Missgeschick gegeben: Die Zauberer haben sich versehentlich in Schweine verwandelt und ihre Zauberkräfte verloren. Nun muss sich Igraine auf den gefährlichen Weg zum Riesen Garleff machen, denn nur seine Haare können den Zauber brechen. Begleitet wird sie dabei von Maxi Schinagl dem "Traurigen Ritter".

Derweil muss Igraines Bruder Albert (Matteo Czeslik) die Stellung gegen den üblen Gilgalad halten. Dabei helfen ihm die singenden Bücher. Diese werden gespielt von Lisa Paulus, Steffi Zimmermann, Emily Kleinhans-Barroso, Kathi Gebhardt und Amelie Köpfert, und ihre frechen Reime sorgten für viel Gelächter beim Publikum, ebenso wie die witzigen Kommentare von Kater Sisiphus, alias Christina Rott.

Neben den hervorragenden jungen Schauspielern brachten das Bühnenbild und die Musik die richtige Atmosphäre in das Rupert-Mayer-Haus. Besonders der Riese - ein gigantischer Pappmachefuß mit der Stimme von Markus Manz - trug sehr zur Erheiterung bei.

Nach der gelungenen Premiere kann man die Abenteuer von "Igraine Ohnefurcht" in zwei weiteren Vorstellungen, im Rupert-Mayer-Haus erleben. Diese finden am Freitag, 8. Oktober, um 19 Uhr und am Samstag, 9. Oktober, um 15 Uhr statt.

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