Markt Schwaben
Es ist erst wenige Wochen her, seit die Integrationsbeauftragte des Landratsamtes Mirjana Šimić von den Mitgliedern des Projekt-Seminars "Schule ohne Rassismus" und der "Eine-Welt-Gruppe" gründlich ausgefragt wurde. Es ging um die 129 Flüchtlinge, die seit Oktober in der Schulturnhalle des Franz-Marc-Gymnasiums leben. Nun sind es die zwei Gruppen selbst, die Rede und Antwort stehen müssen. "Das sind unsere Multiplikatoren", erklärt Schulleiter Gerhard Dittmann. Die Idee ist, dass die beiden Gruppen als speziell informierte Schüler ihre Mitschüler selbst über die Flüchtlingssituation aufklären. An zwei Tagen versammeln sich die einzelnen Jahrgänge der Unter- und Mittelstufe nacheinander zu der Informationsveranstaltung. Zu zweit tragen die Mitglieder der zwei Gruppen Informationen über verschiedene Themenbereiche vor: Fluchtgründe und -routen, das Asylverfahren, Leistungen und soziale Betreuung der Flüchtlinge, die Flüchtlingssituation im Landkreis und in Markt Schwaben. Zuletzt nennen sie einige Vorschläge, wie man selbst helfen kann.
Nachdem die Mitglieder der "Multiplikatoren"-Gruppe die letzte Jahrgangsstufe informiert hat, besprechen sie untereinander den Erfolg ihrer Veranstaltung. Einige der Mitschüler hätten bislang vieles nicht verstehen können, "warum die überhaupt fliehen und so", sagt der 17-jährige Tim Zeiff. "Deshalb haben wir versucht, das alles einmal anders zu erklären", ergänzt die 18-jährige Marie Gaschner. Die jugendlichen Organisatoren sind der Meinung, dass ihnen das auch gelungen ist.
Und wie geht es nun weiter mit den Schülern und den Asylbewerbern? Fußballspielen nach dem Unterricht, ein gemeinsames Kochbuch gestalten, Plätzchen backen, ein Benefizkonzert oder ein regelmäßiger Filmabend im Schulgebäude: "Es gibt viele Ideen", fasst Marie Gaschner zusammen.