Flexible Wassertiefe:Rauf und runter

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Boden des Poinger Hallenbades wird höhenverstellbar

Das Poinger Schwimmbad soll einen Teilhubboden bekommen. Diesen Vorschlag hat der Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Außerdem empfiehlt der Ausschuss dem Gemeinderat, eine behindertengerechte Einstiegshilfe mit einer Breite von 1,5 Meter für 52 000 Euro anzuschaffen. Die Nutzung des Schwimmbades soll wie geplant Schulen und Vereinen vorbehalten bleiben.

Wie in der Ausschusssitzung bekannt wurde, sprachen sich alle künftigen Nutzer des Hallenbades dafür aus, das Becken mit einem Hub- beziehungsweise einem Teilhubboden zu bauen. Per Knopfdruck könnte dann der gesamte oder ein Teil des Beckenbodens angehoben und gesenkt werden - durch eine solche Bauweise wäre also die Tiefe des Beckens verstellbar. Die bisherige Planung sah ein Schwimmbad mit einem Becken von 25 Mal 12,5 Meter vor. Der Beckenboden sollte einen Tiefenverlauf haben, und zwar von 0,9 Meter bis hin zu 1,8 Meter. Das war das Ergebnis eines Gemeinderatsbeschlusses im April 2017.

Neben der Option, die bisherige Planung ohne Hubboden weiterzuverfolgen, standen vier Alternativen zur Auswahl: Entweder ein Teilhubboden auf ungefähr einem Drittel der Beckenfläche. Oder ein Hubboden auf der gesamten Fläche. Beide Varianten könnten entweder mit einer Wassertiefe von 0 bis 1,8 Meter oder wie bislang geplant von 0,9 bis 1,8 Meter ausgeführt werden. Der Teilhubboden würde mit insgesamt 425 000 Euro Mehrkosten und drei zusätzlichen Wochen Bauzeit zu Buche schlagen. Bei dem Hubboden auf der gesamten Fläche wären es 750 000 Euro und vier Wochen. Die Betriebs- und Wartungskosten betragen bei allen Optionen 3570 Euro pro Jahr.

Die Möglichkeit eines Hubbodens war bei der Planung bislang kein Thema. Dementsprechend folgte in der Sitzung zunächst eine lange Diskussion. Letztlich einigten sich die Ausschussmitglieder aber einstimmig: Dem Gemeinderat soll vorgeschlagen werden, einen Hubboden auf einem Drittel der Beckenfläche anzulegen. Die Wassertiefe soll dabei von 0 bis 1,8 Metern verstellt werden können. Diese Variante sei vor allem beim Baby- und Kleinkinderschwimmen von großem Vorteil, so die Begründung der Verwaltung, die sich für diese Option aussprach. Bei einer Wassertiefe von 0,9 Meter würden Kleinkinder schließlich schon mit dem Kopf unter Wasser stehen, sagte Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) auf Nachfrage.

Ein Hubboden über die gesamte Fläche, wie es etwa in der Stadt München bei neuen Bauvorhaben mittlerweile Standard ist, würde zwar auch in Poing eine noch größere Flexibilität bedeuten - aber auch mehr Kosten und damit eine Ausweitung des geplanten Projektbudgets. Aus Kostengründen entschied sich der Ausschuss gegen diese Möglichkeit.

Auch der Wunsch eines Vereins, die Beckentiefe auf 2,2 Meter zu vertiefen, wurde abgelehnt. Die Mehrkosten dieses Vorschlags stünden in keinem Verhältnis zum zusätzliche Nutzen.

© SZ vom 03.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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