Erster Bauabschnitt bereits 2021:Erfolgreiche Initiative

Grafing will auf Vorschlag der CSU günstigen Wohnraum schaffen

Von Thorsten Rienth, Grafing

"Eine sehr sympathische Sache", nannte Christian Einhellig (Freie Wähler) den CSU-Vorschlag in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. "Das ist ein ziemlich gutes Verhandlungsergebnis, das der Tom Huber da geschafft hat", lobte Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne). Dann folgte auch schon der einstimmige Beschluss. Mit ihm macht die Stadt Grafing den ersten Schritt für bis zu 9200 Quadratmeter neues Bauland.

CSU-Stadtrat Thomas Huber hatte beantragt, zunächst zusätzliche 5600 Quadratmeter am Aiblinger Anger auszuweisen. In einem nächsten Schritt möge die Stadt das alte Bauhofgrundstück an der Von-Hazzi-Straße überplanen. Einhellig bezog sich bei seiner Bewertung auf das Ansinnen, die neuen Flächen konsequent mit Mietwohnungen zu bebauen. "Davon eine ausreichende Zahl in petto zu haben, ist eine Frage des sozialen Friedens hier in der Stadt." Obermayr spielte auf eine in Grundzügen stehende Abmachung zwischen dem Landtagsabgeordneten Huber und Staatsbauminister Hans Reichhart (CSU) an. Die nämlich ist für den gesamten Plan zentral. Hintergrund ist, dass sich etwa ein Drittel des Von-Hazzi-Grundstücks im Eigentum des Freistaats befindet. Für eine sinnvolle Überbauung des alten Bauhofs ist Grafing auf das Grundstück angewiesen. Einfach verkaufen wird es der Freistaat nicht. Huber verweist auf dem Bauminister, dem zufolge Bereitschaft zu einem wertgleichen Tausch besteht. Hierfür brachte die CSU einen Teil der 5600 Quadratmeter am Aiblinger Anger ins Spiel. Würde die bislang vergleichsweise wertlose Wiese zu teurem Bauland umgewidmet, könnten Grafing und der Freistaat doch einen Streifen Aiblinger Anger gegen einen Streifen Von-Hazzi-Grundstück tauschen.

Die Gelegenheit für all das nannte Bauamtsleiter Josef Niedermaier "geradezu brillant". Beim aktuellen Baugebiet am Aiblinger Anger habe man die Erschließung so gelegt, dass die zentrale neue Straße relativ einfach gen Südosten verlängert werden könnte. "Das würde praktisch mit dem geringsten Aufwand funktionieren." Nötig sei allerdings die zügige Aufstellung des Bebauungsplans, stellte der Bauamtsleiter klar. Mit dem einstimmigen Votum des Ausschusses kann Niedermaier damit nun anfangen. Parallel beginnen im Rathaus die Überlegungen für die konkrete Bebauung - also ob etwa über das kommunale Wohnbauförderungsprogramm des Freistaats, das Gemeinsame Kommunalunternehmens des Landkreises oder über die Zusammenarbeit mit dem staatlichen Wohnungsbauunternehmen Bayernheim.

Geht der ebenfalls gleich skizzierte Zeitplan auf, würde praktisch kurz nach der Festsetzung des Bebauungsplans - etwa um das Jahresende 2021 - mit dem Bau der Häuser am neuen Aiblinger Anger begonnen werden können. Im Anschluss würde der Grundstückstausch mit dem Freistaat erfolgen - und daraufhin wiederum auch die Baustelle an der Von-Hazzi-Straße starten können.

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