Erneuerbare Energie:Aprilwetter im Bauamt

Ebersberger Waldmuseum bekommt Solaranlage - vielleicht

Auf den Sonnenschein ist nicht immer Verlass, wie alle wissen, die schon mal von einem tüchtigen Regenguss überrascht wurden. Aber auch wer Sonnenschein nutzen will, um damit umweltfreundlich Strom zu gewinnen, muss sich auf Ärgernisse von oben einstellen - wie die Ebersberger heuer erfahren haben.

Im Juli sieht es zunächst sehr sonnig aus, die seit gut 18 Jahren auf dem Dach des Waldmuseums geplante Solaranlage scheint in greifbarer Nähe. Dass die Planung überhaupt so lange gedauert hat, liegt am Denkmalschutz. Der ist mit im Spiel, weil ein Teil des Museums aus einem 250 Jahre alten Jägerhaus besteht. Weder dieses noch die modernen Teile des Museums dürfen laut der oberen Denkmalschutzbehörde durch Solarmodule in ihrem Erscheinungsbild verändert werden. Und genau da setzt eine neue Idee der Ebersberger an: Solarmodule, die aussehen wie Teile historischer Dächer.

Doch mit dem Herbst kommt die Ernüchterung in Form einer Wirtschaftlichkeitsberechnung. Demnach wären die denkmalgerechten Solarzellen nicht nur viel teurer als herkömmliche Module, sie erzeugten auch so wenig Strom, dass die Anlage wohl dauerhaft ein Verlustgeschäft bleiben würde.

Ausgerechnet im sonst so trüben November scheint dann wieder die Sonne auf das Ebersberger Photovoltaikprojekt an der Ludwigshöhe. Mitgebracht hat das gute Wetter Landrat Robert Niedergesäß, dieser sagt den Ebersbergern zu, er werde auch gegen die Einwände der Denkmalschützer einen Bauantrag für eine Solaranlage auf dem Museumsdach genehmigen. Den die Ebersberger dann auch prompt stellen.

Ob die Solaranlage allerdings wirklich gebaut werden kann, steht noch nicht fest. Theoretisch könnte die Denkmalbehörde die Pläne von Landratsamt und Rathaus ins Wasser fallen lassen.

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