Erding/Ebersberg:Fragen zum Frauenhaus

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SPD-Kreistagsfraktion fordert Auskunft über Trägerwechsel

Die Ebersberger SPD-Kreistagsfraktion fordert von Landrat Robert Niedergesäß (CSU) umfassende Auskünfte über die Folgen eines möglichen Trägerwechsels beim Frauenhaus Erding. Dort können aufgrund einer 1995 geschlossenen Vereinbarung zwischen den Landkreisen auch misshandelte Frauen und ihre Kinder aus dem Ebersberger Raum aufgenommen werden. Weil der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) in diesem Bereich Geld sparen will, hat er dem bisherigen Träger, dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), gekündigt: Er möchte den Zuschussbedarf von knapp 160 000 Euro im Jahr auf 100 000 Euro senken - dies ist laut SkF aber nicht möglich.

In ihrem Brief an den Ebersberger Landrat fragen die Sozialdemokraten nun nach, wie dieser das Handeln seines Erdinger Kollegen bewertet und welche Auswirkung die Entscheidung für betroffene Frauen aus dem Landkreis Ebersberg haben wird. Konkret wollen die SPD-Kreisräte wissen, welche Einflussmöglichkeiten Niedergesäß nutzen kann, "um auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Versorgung von Frauen und Kindern in einer Ausnahmesituation im Erdinger Frauenhaus sicherzustellen". Auskunft fordern sie aber auch, ob der Landkreis Erding seine Ebersberger Partner in irgendeiner Form in künftige Entscheidungen einbeziehen wird und welche Kriterien neben finanziellen Aspekten in den Vergabeprozess einfließen werden.

Die Sozialdemokraten machen deutlich, dass das Frauenhaus weiterhin unbedingt benötigt wird: Auch im Kreis Ebersberg habe der Bedarf nach Beratungs- und Schutzangeboten in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. "Bereits heute kann jedoch nicht jeder Frau die Hilfe angeboten werden, die sie in ihrer schwierigen Situation bräuchte. Eine mögliche Gefährdung der bestehenden Angebote ist entsprechend in keinem Fall hinnehmbar und sollte in jedem Fall verhindert werden", heißt es in dem Schreiben weiter, das von Fraktionschef Albert Hingerl und Doris Rauscher, Kreisrätin und Landtagsabgeordnete, unterschrieben ist.

© SZ vom 10.07.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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