Entscheidung im Stadtrat:Wunsch nach Veränderung

Grafing justiert beim neuen Kinderzentrum nach

Von Thorsten Rienth, Grafing

Achteinhalb Millionen Euro nimmt die Stadt Grafing für das geplante Kinderzentrum zwischen Mittelschule und Forellenstraße in die Hand. Dem aktuellen Stand zufolge soll die Kombination aus Krippe, Kindergarten sowie Hort Betreuungsplätze für 124 Kinder schaffen. Zusätzlich sieht das Nutzungskonzept Mehrzweck-Räumlichkeiten für die Grafinger Vereine vor. In seiner jüngsten Sitzung ist der Stadtrat nun dem Wunsch einiger Vereine nachgekommen, dieses Konzept nachzujustieren.

Konkret ging es darum, dass allen voran das Jugendorchester den bislang vorgesehenen teilbaren großen Mehrzweckraum für wenig praktikabel hält, berichtete Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) dem Stadtrat. Stattdessen solle der große Raum etwas verkleinert und auf dem frei werdenden Platz ein Instrumentenlagerzimmer eingerichtet werden. Die Mittagsbetreuung ("Chaxter") wolle zugunsten eines Hausaufgabenzimmers und eines Pädagogikraums mit Küche ihre Büroräume verkleinern.

Schließlich hätte der voraussichtliche Träger der Einrichtung, das BRK, noch Optimierungsmöglichkeiten im Eingangsbereich gesehen. Er würde gerne das Raumkonzept im Eingangsbereich etwas umgestalten: Etwas verkleinerte Sanitär- und Büroräume würden zusätzlichen Platz im Elternwarte- und Personalraum schaffen.

Dem neuen Nutzungskonzept stimmte der Stadtrat mit lediglich einer Gegenstimme zu. Wohl auch, weil die Umbaumaßnahmen am ursprünglich angesetzten Kostenrahmen nichts ändern.

Alles in Ordnung also? Ganz so positiv ist die Lage dann auch wieder nicht. Denn, so wurde in der Sitzung ebenfalls deutlich, verzögert sich der Bau. Laut Technischem Bauamt verschiebt sich die Baugenehmigung vom Januar 2020 in den April 2020. Die drei Monate Verzögerung entwickeln auf der Zeitachse allerdings eine gewisse Hebelwirkung. "Eine Ausschreibung in den Sommermonaten mit Baubeginn am Ende des Jahres 2020 macht aus ökonomischen Gründen keinen Sinn, da dadurch stark erhöhte Angebotspreise zu erwarten sind", hieß es in der Sitzungsvorlage.

Mit einem Baubeginn im Frühjahr 2021 nebst einigen Monaten zusätzlichen Puffer ließe sich das Szenario entschärfen. Anstatt im Februar 2022 soll das Kinderzentrum nach dem aktualisierten Stand nun im Frühjahr 2023 in Betrieb gehen.

Die schlechten Nachrichten kommen allerdings nicht ohne relativierende Perspektive daher: Offenbar ist der Druck auf die Grafinger Betreuungsplätze auch weniger hoch, als zuletzt noch gedacht: Die ursprünglich geplante zweite Gruppe im Straußdorfer St. Margaret-Kindergarten wird wegen deutlich zu geringen Anmeldungen voraussichtlich gar nicht erst eröffnet. Mit diesem Beschlussvorschlag jedenfalls befasst sich der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung an diesem Dienstag, 10. Dezember.

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