Entscheidung im Ausschuss:Poing verbietet Steingärten

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So wie hier in Dachau dürfen die Gärten in Poing künftig nicht mehr gestaltet werden. (Foto: Toni Heigl)

Die Gemeinde will darauf hinwirken, dass mehr grünen Freiflächen entstehen

Wem Rasenmähen ein Dorn im Auge ist, der muss in Poing künftig auf einen wuchernden Rasen setzen - denn geschotterte Steingärten oder Ähnliches sind nun verboten. Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses einigten sich einstimmig darauf, eine Satzung über die Gestaltung und Ausstattung der unbebauten Flächen von ansonsten bebauten Grundstücken zu erlassen, die eine Gestaltung als Grünflächen vorsieht. Der etwas sperrige Name dafür: Freiflächengestaltungssatzung.

Grundlage für diese Satzung ist eine Änderung in der Bayerischen Bauverordnung, die im Februar dieses Jahres in Kraft getreten ist. Da im Poinger Gemeindegebiet zunehmend unbebaute Flächen auf Grundstücken versiegelt werden, beispielsweise durch Stein- oder Schottergärten, empfahl die Rathausverwaltung, die damit geschaffene Möglichkeit zum Erlass einer solchen Satzung zu nutzen. Ziel des Vorhabens sei, eine angemessene Durchgrünung sicherzustellen und zu fördern sowie Steingärten und ähnliches zu verhindern, wie es von Seiten der Rathausverwaltung hieß. Also: Die Grundlage der Satzung sei eine gestalterische, keine ökologische.

Marc Salih (FDP) schlug vor, in die Satzung eine Ausnahme mit aufzunehmen: Fünf Prozent der unbebauten Fläche dürfen mit Stein und Schotter gestaltet werden. Herbert Lanzl (CSU) wies darauf hin, dass das bei einem 100 Quadratmeter großen Garten eine sehr große Fläche wäre, "dann brauchen wir eine solche Satzung gleich nicht". Salih blieb bei seinem Vorschlag und begründete ihn damit, dass eine Ausnahmeregelung für eine stärkere Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen würde. Ob es unbedingt fünf Prozent sein müssen oder etwas mehr oder weniger besser wären, da zeigte sich Salih diskussionsbereit.

Bernhard Slawik (FWG) gab zu bedenken, dass wohl niemand etwas sagen würde, wenn nun jemand tatsächlich einen kleinen Bereich im Garten mit Schotter auslegen wird. Dem stimmte Bürgermeister Thomas Stark zu. Dass es ab sofort keinen gesteinten Platz für den Sonnenschirm oder den Grill mehr geben darf, darauf ziele die Satzung nicht ab. Man wolle lediglich ganzheitliche Schotter- und Steingärten verhindern. Das sahen auch die übrigen Ausschussmitglieder so, sie stimmten gegen Salihs Vorschlag.

© SZ vom 05.05.2021 / FEJO - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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