Energiewende im Landkreis:Windrad im Brucker Moos

Fünf Landwirte wollen umweltfreundlichen Strom erzeugen und haben sich zusammengeschlossen, um eine 140-Meter-Anlage zu errichten.

Karin Kampwerth

BruckWährend in Vaterstetten, Zorneding und Anzing noch um Windräder im Ebersberger Forst gerungen wird, könnte eine vergleichbare Anlage schon im kommenden Jahr im Brucker Moos umweltfreundlichen Strom produzieren. Dort haben sich fünf Landwirte zusammengeschlossen, um einen Rotor mit einer Nabenhöhe von 138 Metern zu errichten. Die Betreibergesellschaft mit dem Namen "Windenergie Osterkling Verwaltungsgesellschaft GmbH" ist bereits gegründet. Was für die Verwirklichung noch fehlt, ist die Genehmigung der Immissionsschutzbehörde aus dem Ebersberger Landratsamt. Im November ist ein Ortstermin angesetzt.

Mit der Abstandsfläche zur Wohnbebauung sind wir ein wenig knapp", räumt der Sprecher der Landwirte, Hans Zäuner, ein. Nur gut 500 Meter entfernt vom nächsten Wohnhaus soll sich das Windrad in einem kleinen Waldstück im Brucker Weiler Hamberg drehen. Vier Millionen Euro wollen die Landwirte investieren. Zäuner ist überzeugt, dass die Windausbeute für einen rentablen Betrieb ausreicht. Dabei bezieht er sich auf ein Gutachten, dass die Gesellschaft für den auserkorenen Standort erstellen ließ. Die genauen Daten will Zäuner zwar nicht in der Zeitung lesen, er verrät aber soviel: "Die Berechnung ist äußerst positiv."

Gut ein Jahr lang haben die Landwirte das Projekt geplant. "Wir haben uns gewaltig informiert und mindestens 30 Anlagen angeschaut", sagt Zäuner. Selbst bei Nacht habe man die Windräder inspiziert. Sorgen vor einer Lärmbelästigung hat er deshalb nicht. Auch die Diskussion um mögliche Beeinträchtigungen durch Infraschall hält Zäuner für übertrieben. "Das ist an den Haaren herbeigezogen. Jeder Lastwagen verursacht mehr Infraschall als ein Windrad", sagt er.

Ähnlich sehen das wohl auch die Nachbarn. "Wir haben im Vorfeld mit allen gesprochen. Wenn nur einer dagegen gewesen wäre, hätten wir nicht weiter geplant", versichert Zäuner. Mit einer Amortisierung der Anlage rechnet er in zwölf bis 15 Jahren. Neben dem wirtschaftlichen Ertrag betont der Landwirt aber auch die ökologische Motivation. "Das ist eine gute Gelegenheit, um die Energiewende weiter voranzutreiben", sagt der Landwirt. Karin Kampwerth

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: