Energiewende:Ebersberger Bündnis fordert: Windräder überall im Landkreis

Brucker Windrad MIT WALD

Windräder, wie dieses hier in Hamberg, könnten bald in allen Landkreiskommunen stehen.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Ein Zusammenschluss mehrerer Interessensgruppen fordert nach dem Bürgerentscheid weitere Schritte für die Energiewende. Besonders Kommunen sollen nun die Initiative ergreifen.

Nach dem positiven Entscheid für die fünf Windräder im Forst drängen nun mehrere Interessensgruppen darauf, es nicht bei diesem ersten Schritt zu belassen: Das Aktionsbündnis "Pro Windenergie Ebersberger Forst", dem unter anderem die frühere Staatsministerin Christa Stewens und Altlandrat Hans Vollhardt sowie viele andere Kommunalpolitikerinnen und -politiker aus einem breiten politischen Spektrum und Vertreter anderer Organisationen angehören, fordert nun schnell weitere Projekte für die Energiewende. Der Kreisvorstand der Grünen spricht sich für den Bau von Windenergieanlagen im gesamten Gebiet des Landkreises aus.

"Pro Windenergie" unterstreicht allerdings auch, dass es im Forst bei fünf Windrädern bleiben muss und dass der Ebersberger Forst ökologisch nicht an Qualität verlieren dürfe, so das Bündnis in einer Pressemitteilung: "Es ist uns weiterhin sehr wichtig, dass die Modifizierung der Landschaftsschutzgebietverordnung kein Türöffner für den Forst schädigende Projekte wird." Beim weiteren Einsatz für die Energiewende hofft das Bündnis nun aber auch auf jene, die explizit keine Windräder im Forst haben wollten. "Wir bieten unsere Unterstützung denjenigen, die das Urteil des Verfassungsgerichtes ernst nehmen, endlich zu handeln und nicht alle Belastungen auf die nachfolgenden Generationen zu übertragen. Wir sind überzeugt, dass sich alle demokratischen Kräfte diesem Weckruf anschließen werden."

Analog zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes fordert das Bündnis die Landkreispolitik auf, das 2006 einstimmig beschlossene Energieziel 2030 "endlich mit aller Kraft zu verfolgen". Ziele zu nennen und keine maximalen Anstrengungen zu deren Umsetzung zu unternehmen, sei mit der Verfassung nicht vereinbar. "Deshalb fordern wir parallel zur Ausbaustrategie erneuerbarer Energien eine Einsparungs- und Effizienzstrategie für Kommunen, Unternehmen und private Haushalte", so das Aktionsbündnis weiter.

Auch nach Überzeugung der Grünen muss künftig noch viel mehr passieren, der Kreisvorstand der Grünen im Landkreis Ebersberg spricht sich für eine intensive Standortsuche für Windenergieanlagen im Landkreis Ebersberg aus. Der positive Ratsentscheid für die Windenergie im Forst gebe jetzt Rückenwind; die Kommunen in Landkreis könnten gestärkt durch dieses Ergebnis Grundstückssuche und Bauleitplan-Verfahren in Angriff nehmen.

Im Vorfeld der Ratsentscheids habe sich gezeigt, dass vor allem der Standort im Forst strittig gewesen sei, weniger aber die Nutzung der Windenergie allgemein, unterstreicht der Grünen-Kreisvorstand. Um das Thema Windenergie in den Kommunen voranzubringen, könne die 2013 erarbeitete gemeindeübergreifende Konzentrationsflächenplanung für Windenergieanlagen die Grundlage sein, so die Grünen in einer Pressemitteilung.

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