Einzelhandel in Zorneding:Im Eilverfahren

"Gewerbegebiet West II" nimmt die nächste Hürde

Von Viktoria Spinrad, Zorneding

Das Gewerbegebiet in Zorneding soll wachsen - und der Penny sowie der Rossmann-Markt mit ihm. Dass die Läden tatsächlich auf die andere Straßenseite in das geplante "Gewerbegebiet West II" umziehen und sich dort vergrößern, wird jedenfalls immer wahrscheinlicher: Angesichts kaum nennenswerter Einwände hat der Gemeinderat das Projekt einstimmig in die nächste Runde gewinkt. Was auch daran liegen dürfte, dass die Pläne für das Gewerbegebiet nach einer krachenden Niederlage im Frühjahr deutlich verschlankt worden sind: Von dem damaligen Vorhaben für allerlei Läden blieben nach heftiger Kritik ("Zuramschen", "Wahnsinn") nur noch der Penny, der Rossmann und eine Bäckerei übrig ("Teilbereich A"). In der anderen Hälfte der Erweiterung könnte Gewerbe wie Büros und Praxen einziehen.

Ein wichtiges Detail, auch für die Regierung von Oberbayern. Die kommt in ihrer Stellungnahme erstmals zu dem Schluss, dass das geplante Einzelhandels-Trio nicht erheblich überörtlich raumbedeutsam wäre, also keine "Agglomeration" bildet. Gleichzeitig hebt sie mahnend den Zeigefinger: Je nachdem, welcher Einzelhandel in den bestehenden Räumlichkeiten des Discounters und der Drogerie nachrückt, könnte langfristig eine Agglomeration entstehen.

Andere Bedenken äußerte derweil SPD-Gemeinderat Werner Hintze. "Wird in der Bäckerei auch gebacken?", fragte der SPD-Gemeinderat - oder sei bloß ein Backshop mit Aufwärmeapparat geplant? Laut Bürgermeister Piet Mayr (CSU) eher letzteres: "Eine eigene Bäckerei werden Sie heute nicht mehr bekommen." Worauf Christian Krumpholz (CSU) die heutigen Bäckereien mit einer Werkstatt verglich: "Da bauen die das Auto auch nicht selber."

Im Rahmen der Planauslegung können sich die Zornedinger mindestens einen Monat lang an der Debatte beteiligen. Geht es in dem Tempo weiter, könnte bereits um Ostern der Satzungsbeschluss fallen: "Dann könnten das Gewerbegebiet vielleicht noch im November 2019 eröffnet werden", so die Einschätzung von Projektentwickler Gottfried Frick.

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