Ebersberger Stadtlauf:Lockeren Fußes

Ins Ziel kommen sie alle: 486 Athleten - von klein bis groß, von jung bis nicht mehr ganz jung - nehmen am dritten Ebersberger Stadtlauf teil. Unter den Gewinnern sind zwei Geschwister

Von Christina Seipel

Ebersberger Stadtlauf: Ebersberg er Stadtlauf 2013

Ebersberg er Stadtlauf 2013

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

"Schneller, Jonathan. Lauf, lauf", ruft ein Junge vom Streckenrand aufmunternd einem der Sportler auf dem 600 Meter langen Kinderlauf zu. Und der kleine, dunkelhaarige Junge auf der Laufbahn rennt, als ob es um sein Leben ginge. Seinen Luftballon, der ihm ins Gesicht weht, umfasst er ein bisschen fester, bevor er schließlich hechelnd und mit letzter Kraft das Ziel erreicht.

Diesen Erfolg können alle der insgesamt 486 Läufer, die am dritten Ebersberger Stadtlauf teilnehmen, verbuchen. Ob schnaufend oder leichten Atems, ob verbissen oder entspannt, ob in Laufschuhen oder gar barfuß, ob mit Kopf oder mit Fuß voraus, sie alle passieren den grünen Zieleinlauf am Marktplatz, hinter dem sie eine Medaille und eine verdiente Stärkung erwartet.

An der Versorgungsstation hat Dorothea Klaus alle Hände voll zu tun. Als eine der freiwilligen Helferinnen teilt die Mitarbeiterin der AOK Äpfel und Bananen an die sportaffinen Teilnehmer aus. "Das schweißt zusammen", bemerkt Dorothea Klaus, während sie die Pappbecher mit frischem Wasser füllt. Der guten Zusammenarbeit mit ihren AOK- Kollegen und der positiven Stimmung wegen hatte sie sich entschieden bei der Veranstaltung auszuhelfen.

Zur guten Laune unter den Läufern trägt sicherlich auch das Wetter bei. Nach dem wenig erbaulichen Witterungsbedingungen der vergangen Tage, hat es Petrus gut mit den Ebersbergern gemeint - über dem Marienplatz strahlt die Sonne.

Lautstark angefeuert von dem Publikum rennen bereits eine halbe Stunde nach dem Start die ersten Läufer durchs Ziel. Manche durchschreiten das grüne Tor in trauter Zweisamkeit und sich an den Händen haltend, andere legen angespornt durch die Konkurrenz einen Endspurt hin. Auch die Organisatoren, Jugendpfleger Peter Hölzer, AOK-Chef Bernhard Frey und Modehaus-Inhaber Martin Schug trudeln gemeinsam ins Ziel ein. Und sehen dabei völlig verausgabt und rot aus, wie der Moderator Alexander Wangler vom Radiosender Rock-Antenne ihren Einlauf kommentiert. Wenngleich Hölzer gemeinsam mit anderen Teilnehmern im Lauftreff, der bereits einige Wochen vor dem Stadtlauf begonnen hatte, "a bisserl trainiert" hat, so sei ihm doch zuweilen die Puste ausgegangen. Denn: "Die Strecke ist nicht ohne", wie er nach dem Lauf bemerkt. Vom Marienplatz geht es für die Läufer zunächst durch den Klosterbauhof, dann über die Eichthalsstraße hoch zur Heinrich-Vogl-Straße in Richtung Gärtnerei Weber und von dort über die Sieghartstraße vorbei am Sägewerk Schuder wieder zurück zum Ausgangspunkt. Ambitionierte Läufer erhalten zum ersten Mal die Gelegenheit, durch einen Chip, der am Schuh befestigt wird, ihre Zeit zu messen.

Lockeren Fußes erreicht der Langstreckenläufer Harald Seidl nach 35 Minuten und 44 Sekunden die Zielgerade und erlangt den ersten Platz im Feld der Männer. Platz zwei auf der Strecke von zehn Kilometern belegt Phillip Swoboda, dicht gefolgt von Sven Oldenburg. Bei den Damen machte Claudia Leroch mit einer Zeit von 46 Minuten und 24 Sekunden zum dritten Mal in Folge das Rennen. Birgit Posselt und Karin Faulhaber werden Zweite und Dritte. Den Lauf über sechs Kilometer gewinnt ein Geschwisterpaar. Der 16-jährige Maximilian Kroner erzielte Platz eins bei den Männern - seine erst elfjährige Schwester Lara geht als Siegerin bei den Damen hervor. Matthias Kurz und Andrea Lex werden Zweite, Martin Abicht und Silvie Kaiser Dritte.

Im Kinderlauf befindet sich zum ersten Mal ein Junge aus Ebersberg unter den Gewinnern. Luca Sabatier belegt nach starkem Lauf den dritten Platz. Zur Belohnung darf der Schüler im Korb der Feuerwehrleiter hoch hinaus. Diese katapultiert ihn in schwindelerregende 30 Meter Höhe. Von oben hat er einen sensationellen Ausblick auf das Treiben der Jogger und der Nordic Walker.

Gemächlich schreitet ein Mann mit Stöcken und weißem Vollbart vorbei an den jubelnden Zuschauern. Es ist das Ebersberger Original Korbinian "Kurbi" Kreiser, den der Moderator liebevoll den "Unverwüstlichen" nennt. Mit seinen 80 Jahren ist er der älteste Teilnehmer - und mittlerweile auch so etwas wie das "Maskottchen" des Ebersberger Stadtlaufs. Sein Markenzeichen: die Lederhose. Dass der Nordic Walker so kurz vor dem Ziel noch von einer Handvoll ehrgeiziger Jogger überholt wird, bringt aber natürlich ihn nicht aus der Ruhe. Unbeirrt steuert auch er auf das Ziel zu.

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