Ebersberger Kulturschaffende:Pilotbühnen auf dem Land?

Thomas Huber (CSU) initiiert Austausch mit Kunstminister

Die bayernweite Aktion "Ohne Asche kein Phönix", mit der auf die verheerende Situation der Kulturbranche aufmerksam gemacht werden soll, setzt auch auf lokale Initiativen. Deswegen hatten sechs Betroffene aus dem Landkreis bereits im November einen Brandbrief an die beiden Ebersberger Landtagsabgeordneten Thomas Huber (CSU) und Doris Rauscher (SPD) gerichtet. Die Akteure appellieren an die Politik, die Kulturstätten mit als erste Institutionen zu öffnen. Denn die Veranstalter hätten sich als zuverlässige Organisatoren erwiesen, die ihre Hygienekonzepte professionell umzusetzen wüssten. Und um dies auch wissenschaftlich zu untermauern, gelte es, mehr sogenannte Pilotbühnen einzurichten.

Rauscher von der SPD initiierte daraufhin eine Videokonferenz mit dem kulturpolitischen Sprecher Volkmar Halbleib - die in dem Antrag mündete, in Bayern flächendeckend Pilotbühnen zu installieren. Nun hat der CSU-Abgeordnete Huber nachgezogen und einen Austauscht mit Kunstminister Bernd Sibler organisiert. Neben dem Chef der Grafinger Stadthalle Sebastian Schlagenhaufer nahmen auch die Kabarettisten Christine Eixenberger und Wolfgang Krebs an der Videokonferenz teil. Dabei seien zahlreiche Herausforderungen, vor denen Kulturschaffende aktuell stünden, offen und ehrlich thematisiert worden, schreibt Huber in einer Pressemitteilung, vor allem das Problem der ungewissen Öffnungsperspektiven. Der Minister habe über Förderprogramme informiert und betont: "Wir wünschen uns sehr, dass wir Kunst und Kultur bald wieder vor Ort erleben können. Sobald es das Infektionsgeschehen zulässt, werde ich mich mit aller Kraft für eine Öffnung einsetzen." Die Kultur-Ministerkonferenz habe noch unter seinem Vorsitz einen stufenweisen Öffnungsplan vorbereitet. "Außerdem stellen wir bereits konzeptionelle Überlegungen zu einem Kultursommer an. Ich stelle mir eine bayernweite Plattform mit Schwerpunkt auf Freiluftformaten vor, die breite Partizipationsmöglichkeiten eröffnet."

Interesse hätten Huber und Sibler auch an dem Vorschlag gezeigt, die Wiederaufnahme des Veranstaltungsbetriebs auch im ländlichen Raum mit Pilotbühnen exemplarisch zu testen, heißt es weiter. "Es braucht jetzt kreative Lösungen, um Veranstaltungsformate in einem nie dagewesenen Umfeld zwischen Risiko und Schutz wieder zu ermöglichen. Dabei könnten Pilotbühnen ein geeignetes Konzept sein", so Huber. Der entsprechende Antrag der SPD ist im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst allerdings bereits abgelehnt worden - mit der Stimmenmehrheit von CSU, Freien Wählern sowie AfD.

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