Süddeutsche Zeitung

Ebersberger Forst:Wildschweine füttern verboten

Das Landratsamt Ebersberg warnt die Menschen in der Region davor, Wildschweinen Futter zu geben. Damit diese sich nicht mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) anstecken, dürfen sie keinesfalls gefüttert werden. Insbesondere Küchen- und Speiseabfälle können die Krankheitserreger enthalten. Beim Fressen infizieren sich die Tiere, werden krank und verenden qualvoll. Darauf weist Julia Ziegler vom Ebersberger Veterinäramt hin. Das ASP-Virus ist resistent und bleibt in rohem und gefrorenem Fleisch, Wurstwaren oder gepökelten oder geräucherten Fleischwaren von Haus- oder Wildschweinen monatelang haltbar und infektiös. Es stellt daher eine andauernde Tierseuchengefahr dar. Der Mensch ist ein entscheidender Faktor bei der Verbreitung des Virus. So kann zum Beispiel eine weggeworfene Wurstsemmel, die von einem Wildschwein gefressen wird, zu einer Infektion mit ASP führen. Die Tierseuche kann so hunderte Kilometer verbreitet werden. Sie stellt für den Menschen keine Gefahr dar. Das Anfüttern von Wildschweinen führt außerdem dazu, dass sie ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren. Das wiederum kann zur Folge haben, dass sie bei Störungen aggressiver reagieren und zur Gefahr für zum Beispiel Spaziergänger oder Hunde werden. Sie gehen dann unter Umständen in Wohngebieten auf Futtersuche und durchwühlen Mülltonnen. Wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, setzen sie sich äußerst aggressiv zur Wehr. "Bei einem Tier, das zwischen 60 und 200 kg auf die Waage bringt und mit scharfen Hauern ausgestattet ist, kann das eine ernstzunehmende Gefahr darstellen", so Ziegler. Wildschweine finden in freier Wildbahn ausreichend Nahrung. Geldstrafen von bis zu 30 000 Euro drohen.

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Quelle:
SZ vom 12.10.2021 / SZ
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