Ebersberger Forst:Waldlichtungen trocknen aus

Mit jedem Tag, an dem es so heiß bleibt, steigt die Waldbrandgefahr im Ebersberger Forst. Kreisbrandrat Bullinger gibt Tipps.

Noch gilt Stufe zwei, was die Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Ebersberger Forsts angeht. Aber mit jedem Tag, an dem es so heiß bleibt, kann sich das ändern. Der Blick auf den Waldbrandindex auf der Homepage des Wetterdienstes gehört für Kreisbrandrat Gerhard Bullinger zur täglichen Routine, und in diesen Wochen ganz besonders.

Ebersberger Forst: Waldbrandgefahr im Ebersberger Forst - für Spaziergänger bedeutet das vor allem, keine brennenden Zigaretten wegzuwerfen.

Waldbrandgefahr im Ebersberger Forst - für Spaziergänger bedeutet das vor allem, keine brennenden Zigaretten wegzuwerfen.

(Foto: region.ebe)

An einigen Stellen, am Waldrand in Richtung Anzing etwa, wo die Münchner Schotterebene ihre sandigen Ausläufer hat, ist die Warnstufe bereits auf drei heraufgesetzt. Das heißt, Sägeabfälle oder Reisig dürfen im Wald nicht verbrannt werden, selbst wenn das zu anderen Zeiten genehmigt ist.

Für den normalen Waldbenutzer bedeutet das vor allem, keine brennenden Zigaretten wegzuwerfen - was er sonst auch nicht tun sollte - und sein Auto ausnahmslos nur auf Straßen oder Wegen, nicht im hohen Gras zu parken. "So ein Katalysator wird ja 400 bis 600 Grad warm", erklärt der Kreisbrandrat, "da ist das Gras darunter schnell entzündet."

Der Unterbodenschutz eines Autos, auf Wachsbasis, habe eine Zündtemperatur von nur 200 Grad, "als nächstes brennen dann die Reifen", führt Bullinger aus. Und was dann folgt, will man sich eigentlich gar nicht vorstellen.

Wo die Waldbrandgefahr am höchsten ist, das hänge neben der Niederschlagsmenge und der Luftfeuchtigkeit in der Nacht vor allem von der Bodenbeschaffenheit ab. Der tiefe, humusreiche Waldboden im Ebersberger Forst könne die Feuchtigkeit der regenreichen Wochen bislang noch gut halten, gefährlicher werde es schon auf Waldlichtungen, wo das Gras durch die Sonneneinstrahlung schnell austrocknen könne.

"Da kann sich ganz schnell ein Feuersturm entwickeln"

Wenn es im Ebersberger Forst tatsächlich zu einem Brand käme - am vergangenen Freitag etwa hatte ein Blitz in eine Baumgruppe in der Nähe von Kirchseeon eingeschlagen, ein Jogger hatte erst am nächsten Morgen die rauchenden Baumruinen entdeckt - gelte für die umliegenden Feuerwehren ein Sondereinsatzplan, erklärt Bullinger. "Da kann sich ganz schnell ein Feuersturm entwickeln, vor allem wenn es ein Wipfelfeuer ist."

Joggern oder Fußgängern, die eine Brand- oder Rauchentwicklung beobachten, rate er, möglichst weit weg vom Feuer zu laufen, und den Brand natürlich sofort zu melden. "Mit möglichst genauer Ortsangabe. Der Wald ist in Geräumte eingeteilt und für jedes haben wir einen anderen Alarmplan", sagt der Kreisbrandrat. Wenn es gelinge, das Feuer rechtzeitig durch einen Wasservorhang am Überspringen auf ein anderes Geräumt zu hindern, dann könne man aufatmen.

Besser aber, wenn es nicht dazu komme. "Man kann immer nur appellieren", so Bullinger, "bei Stufe fünf können dann Landratsamt und Forstbehörde ein Betretungsverbot aussprechen." So weit ist es allerdings noch nicht.

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