Ebersberger Bundestagsabgeordneter:Einmal mehr

Ebersberger Bundestagsabgeordneter: Nicht richtig glücklich, aber einigermaßen zufrieden. Andreas Lenz (links) bei der Bekanntgabe der Wahlergebnisse in Erding.

Nicht richtig glücklich, aber einigermaßen zufrieden. Andreas Lenz (links) bei der Bekanntgabe der Wahlergebnisse in Erding.

(Foto: Renate Schmidt)

Zum dritten Mal gewinnt Andreas Lenz (CSU) das Bundestagsdirektmandat für den Wahlkreis Erding-Ebersberg

Von Thorsten Rienth, Ebersberg

So richtig glücklich will die Stimme einfach nicht klingen. Dabei hätte Andreas Lenz doch eigentlich allen Grund dazu: Zum nunmehr dritten Mal hat der 40-Jährige aus Frauenneuharting das Bundestagsdirektmandat für den Wahlkreis Erding-Ebersberg gewonnen, diesmal mit 42,26 Prozent - nach 48,71 Prozent bei der Wahl vier Jahre zuvor. "Aber das Gesamtergebnis der Wahl, soweit das bis jetzt absehbar ist, ist nicht das, was wir uns als Volkspartei gewünscht haben", ordnete Lenz in einer ersten Reaktion am Wahlabend ein.

Nicht nur das Gesamtergebnis der Union ist aus deren Sicht eher weniger prickelnd. Auch die CSU, vor vier Jahren noch mit einem Zweitstimmenergebnis von 38,8 Prozent aus der Bundestagswahl gegangen, schnitt diesmal mit knapp 33 Prozent etwas schlechter ab. Woran hat's gelegen? "Ich glaube, es standen zu lange Personalthemen im Mittelpunkt. Wir haben zu spät im Wahlkampf die Klammer hinbekommen zu den Leuten, die den Laden am Laufen halten: Landwirtschaft. Mittelstand. Handwerk."

Zumindest aus Perspektive der CSU-Verbände aus den Landkreisen Erding und Ebersberg - und eben seiner eigenen - kann Lenz zufrieden sein. Die 33,4 Prozent liegen deutlich über dem CSU-Zweitstimmenergebnis im Freistaat. "Das werte ich schon als klaren Vertrauensbeweis, der natürlich auch Ansporn ist", sagte Lenz. "Zumal ja die anderen Kandidaten echt gut waren."

Was er für den Wahlkreis auf der Agenda habe? In einer derart wachsenden Region sei die Infrastruktur ein Dauerthema, hatte Lenz im Wahlkampf umrissen. "Konkret meine ich damit zum Beispiel den Lärmschutz entlang von 'A94' und dem Brennerbasistunnel-Zulauf und den ÖPNV-Ausbau." Oder den Ausbau der erneuerbaren Energien. "Die sind eine große Chance für unsere Region."

"Er ist ein politischer Mensch mit klaren Zielen, beharrlich, aber nicht stur, selbstbewusst, ehrlich, kameradschaftlich", hatte Angelika Niebler, die Vaterstettener Europaabgeordnete und langjährige Ebersberger CSU-Kreisvorsitze Lenz charakterisiert. Aber vor allem: "Er hat das Herz am rechten Fleck." Wenn die CSU in Bayern für Laptop und Lederhose stehe, sagt wiederum Lenz gerne über sich selbst. "Dann stehe ich in Ebersberg und Erding für Wlan und Weißbier."

Für den Frauenneuhartinger, aktuell Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung und der CSU-Vertreter im Parlamentarischen Begleitgremium Covid-19-Pandemie, ändert sich nach der Wiederwahl erstmal nicht viel. "Das Regierung bleibt ja geschäftsführend im Amt", erklärte er. Spätestens am 26. Oktober, also 30 Tage nach den Wahlen, treffe sich der neue Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung. Wie lange sich die Koalitionsverhandlungen hinziehen, das steht freilich auf einem anderen Blatt.

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