Das kommunale Wohnbauunternehmen des Landkreises Ebersberg (WBE) ist derzeit gut ausgelastet. Zwei Projekte sind in Vorbereitung, drei weitere in Planung. Zu den letzteren zählt auch eines, das erst kürzlich auf die Agenda gekommen ist, wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) nun bei einem Pressegespräch bekanntgab: Auch in Steinhöring könnte die WBE günstige Wohnungen bauen, es gebe ein Angebot für ein Grundstück der Gemeinde.
Dieses ist die Voraussetzung dafür, dass die WBE baut, denn das ist das Geschäftsmodell des 2016 ins Leben gerufenen Kommunalunternehmens: Die jeweilige Stadt oder Gemeinde stellt den Baugrund zur Verfügung, die Gesellschaft baut und die Kommune erhält das Belegungsrecht, darf also die Wohnungen selbst vergeben. Allerdings, so Brigitte Keller, Kaufmännischer Vorstand bei der WBE, sei nicht jedes Grundstück gleichermaßen geeignet. Ziel sei es, günstigen Wohnraum anbieten zu können, das hänge auch davon ab, wie gut und wie dicht eine Fläche zu bebauen ist. In Steinhöring prüfe man dies derzeit noch, darum wolle die WBE auch noch den genauen Standort des Areals nicht bekanntgeben. Es soll aber in Steinhöring selbst sein und nicht in einer der Ortschaften.
In Ebersberg sollen bis Anfang übernächsten Jahres 64 neue Wohnungen entstehen
Auch ohne dieses Projekt steht bei der WBE in den kommenden beiden Jahren einiges auf der Agenda. Nächstes Vorhaben ist das neue Wohngebäude für Angestellte der Kreisklinik an der Ecke Von-Scala- und Bürgermeister-Meyer-Straße. Der zuständige Ausschuss des Ebersberger Stadtrates hatte im April grünes Licht für die Planungen des Hauses mit insgesamt 64 Wohnungen gegeben. Laut Keller soll das Gebäude Anfang 2026 bezugsfertig sein.
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Der zweite Entwurf für ein Wohngebäude des Ebersberger Krankenhauses findet das Wohlwollen der Stadt - bei einer Sache gibt es jedoch weiterhin Kritik.
Was die Voraussetzung ist für das nächste Projekt mit Klinik-Bezug und dieses dürfte zumindest höhenmäßig das größte sein, das die WBE bisher gestemmt hat: Die Sanierung des Personalwohnbaus des Krankenhauses, umgangssprachlich Schwesternwohnheim genannt. Denn wer dort bis Anfang 2026 wohnt, soll ins neue Haus umziehen, dann wird der alte Bau generalsaniert. Ursprünglich hätte das Haus abgerissen und neu gebaut werden sollen, es habe sich aber gezeigt, dass die Renovierung wohl günstiger komme, so Niedergesäß, die Bausubstanz sei nämlich noch brauchbar.
Ähnlich verhält es sich mit einem alten Haus an der Hauptstraße in Grafing-Bahnhof. Dieses hatte die Stadt Grafing vor knapp drei Jahren von der Bahn gekauft. Die WBE wird das Gebäude sanieren und umbauen, insgesamt sollen dort einmal elf bezahlbare Wohnungen entstehen. Wann es allerdings soweit ist, steht laut Keller derzeit noch nicht fest.
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In Grafing-Bahnhof steht ein altes Bahngebäude zum Verkauf. Der Stadtrat erteilt einstimmig das Mandat für den Start der Preisverhandlungen. Wie man dann weiter mit dem Haus verfahren würde, ist indes unklar. Denn dessen Zustand ist nicht der beste
Anders bei einem weiteren Vorhaben der WBE, dem Bau von 24 Wohnungen in Anzing. Das neue Haus soll in der Schulstraße entstehen, derzeit laufe die Ausschreibung, so Keller, kommendes Jahr ist der Baubeginn geplant und bis Herbst 2026 soll das Gebäude bezugsfertig sein.
Umgesetzt hat die WBE seit ihrer Gründung drei Projekte: 2018 wurde in der Grafinger Kapellenstraße das erste fertiggestellt, der schon etwas in die Jahre gekommene Gemeindebau wurde durch 21 moderne Wohnungen ersetzt. Zwei Jahre später wurde in Moosach ein Haus mit sieben günstigen Wohnungen bezogen, wieder zwei Jahre darauf ein erstes Personalgebäude für die Kreisklinik mit insgesamt 22 Wohnungen.
Man sei auf einem guten Weg, so Niedergesäß, wenn die drei schon absehbaren Projekte umgesetzt sind, werde die WBE mehr als 250 Wohnungen gebaut oder saniert haben.