Ausgerechnet ein Baugebiet namens Friedenseiche war in der Kreisstadt im vergangenen Jahrzehnt oftmals Anlass für Kontroversen. Seit 2014 laufen die Planungen für das Wohngebiet im Nordwesten Ebersberg, und seitdem hat es auch immer wieder Termine für den Baubeginn gegeben. Doch nun soll es wirklich losgehen, die Stadt Ebersberg hat bekannt gegeben, dass noch im November die ersten Arbeiten am zukünftigen Wohngebiet Friedenseiche VIII beginnen sollen.
Dass dies nicht eher passiert ist – ursprünglich galt 2017 als Starttermin – hängt mit der schwierigen Vorgeschichte des Baugebietes zusammen. Mehrmals wurde die Planung geändert, oft nach teilweise scharfen Debatten im Stadtrat und einiger Kritik seitens der Anlieger. Als man im Jahr 2020 endlich das Beteiligungsverfahren für den Bebauungsplan abhalten konnte, gingen dazu rund 200 Einwendungen ein. Zwar einigte sich der Stadtrat auf eine Umplanung des Baugebietes, so wurden aus zwei großen Mehrfamilienhäusern entlang der Elsa-Plach-Straße vier etwas kleinere, die außerdem im Gegensatz zur ersten Planung um 90 Grad gedreht wurden. Damit, so Architekt Erwin Wenzl damals, sollten die Neubauten weniger massiv wirken. Dazu hatte es bereits in den Vorgesprächen mit den Anliegern viel Sympathie für diese Umplanung gegeben.

Stadtpolitik:Bauen mit neuem Dreh
Nach Kritik der künftigen Nachbarn entscheidet sich der Technische Ausschuss des Ebersberger Stadtrates für eine teilweise Umplanung des Wohngebietes Friedenseiche VIII. So soll die Struktur weniger bedrückend wirken
Danach hätte es eigentlich losgehen können, bereits Anfang vorigen Jahres fanden erste Vorarbeiten für den Straßenbau statt, damals ging man bei der Stadt davon aus, im Frühjahr oder spätestens im Herbst 2024 Spatenstich für die Häuser feiern zu können. Entstehen sollen dort zum einen die Mehrfamilienhäuser nördlich der Elsa-Plach- und westlich der Erika-Schienagl-Straße, mit insgesamt bis zu 90 teilweise vergünstigten Wohnungen. Außerdem gibt es im Norden des Grundstücks ein sogenanntes Einheimischenbauland, hier entstehen 24 Reihenhäuser und neun Kettenhäuser, das sind Reihenhäuser, die von den Garagen getrennt werden.
Dass diese nicht bereits gebaut werden, liegt daran, dass sich eine Feldlerche auf dem Grundstück angesiedelt hatte. Wie die Stadt nun mitteilt, habe man inzwischen eine Ausgleichsfläche ausweisen können, so dass in den kommenden Wochen zunächst der Oberboden abgetragen werden kann. Die Vergabe der Grundstücke und Wohnungen soll in etwa einem Jahr erfolgen, 2026 könnte in dem Gebiet tatsächlich gebaut werden. Allerdings nur, wenn das in der Vergangenheit nicht zu eifrig passiert ist: Denn zunächst wird die Fläche archäologisch untersucht, je nachdem, was gefunden wird, könnte es durchaus einen neuen Termin für den Baubeginn geben.